Tankstellenshops werden oft 20, 30 Jahre mit der gleichen Einrichtung und unverändertem Konzept betrieben. Das Mobilitäts- und Einkaufsverhalten wird sich nachhaltig verändern. Deshalb blickt die Redaktion zusammen mit den Experten von s-iQ in die Zukunft.
Shopspezialisten, Innenarchitekten, Gastroberater und Lichtplaner gestalten
mit einem Tankstellenbetreiber im Rahmen des Projekts den „Tankstellenshop
der Zukunft“. Bewerben Sie sich bis zum 31.12.2023 für den „Tankstellenshop der Zukunft“ und nutzen Sie kostenfreie Beratungs- und Gestaltungsleistungen im Wert von 7.500 Euro.
„Die Tankstelle befindet sich im Wandel. Steigende Kosten und der Vormarsch der E-Mobilität fordern immer stärker eine Steigerung der Aufenthaltsqualität“, sagt Lisa Levy, Redakteurin bei der „tankstelle“. „Ein innovativer Shop ist die Visitenkarte einer modernen Tankstelle. Er lässt Laufkundschaft zu Stammkundschaft werden.“
Antworten auf Zukunftsfragen
„Ladenbau mit Anspruch gestaltet nicht nur Räume und präsentiert Waren, sondern findet zukunftsorientierte Lösungen, um auf Personalmangel im Verkauf, steigende Energiekosten und geändertes Konsumentenverhalten zu reagieren. Flexibel, energieeffizient, personalreduziert und nachhaltig sind die Antworten auf die Zukunftsfragen“, erklärt Volker Walz, Geschäftsführer der s-iQ Objekt GmbH. Er hat zusammen mit seinem Vater Josef Walz, Geschäftsführer der s-iQ Objekt GmbH, die Initiative zum Tankstellenshop der Zukunft entwickelt.
Ladenbau ist eine Symbiose aus funktionalen Anforderungen und Emotionen, die die Sinne des Menschen anregen und Aufenthaltsqualität bietet. Denn noch immer gilt: Bei einem Kunden, der sich wohlfühlt, steigt zum einen die Verweildauer und zum anderen die Kauflaune. Es ist die Regel, dass der Umsatz danach um mindestens 20 Prozent steigt – nicht nur unmittelbar nach dem Umbau.
Interview mit Volker und Josef Walz, Geschäftsführer der s-iQ Objekt GmbH
Warum ist es wichtig, gerade in dieser Zeit in den Shop und das Bistro zu investieren?
Volker Walz: Der Umsatz an Tankstellen sinkt. Laut statistischem Bundesamt (Mai 2023) real kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8 Prozent. Gegenwärtig stellen viele Mineralölgesellschaften und mittelständische Tankstellenbetreiber in ihrem Netz die Shops auf den Prüfstand. Wir erleben allerdings, dass viele seit 20, gar 30 Jahren nicht modernisiert wurden. Gesellschaften und Betreiber, die kontinuierlich in die Shops und Bistros mit standortspezifischen Konzepten investieren, stellt sich diese Frage nicht.
Warum ist die Aufenthaltsqualität so wichtig für den Erfolg?
Josef Walz: Beim Shop- und Bistroangebot konkurriert die Tankstelle mit der Wahrnehmung der Aufenthaltsqualität, die der Konsument beim Bäcker, dem Lebensmitteleinzelhandel und in der Systemgastronomie erlebt. Der Lebensmitteleinzelhandel modernisiert alle acht Jahre, finanzstarke Bäcker spätestens alle 15 Jahre. Warum soll der Konsument an der Tankstelle im Shop einkaufen oder sich im Bistro niederlassen, wenn es dort zumeist teurer und weniger attraktiv ist.
Welche Anforderungen gibt es an den Tankstellenshop der Zukunft Ihrer Ansicht nach?
Volker Walz: Im Wesentlichen sind dies vier Anforderungen: flexibel, energieeffizient, personalreduziert und nachhaltig. Das Tank- und Einkaufsverhalten verändert sich, das Konkurrenzumfeld ändert sich, deshalb sind Flächen, Ent- und Versorgungssysteme, Lichtsysteme, Mobiliar, Regale und Raumteiler so zu planen, dass diese ohne hohen baulichen und zeitlichen Aufwand neuen Gegebenheiten anzupassen sind.
Die gestiegenen Energiekosten drücken auf den Ertrag, weshalb beim Betrieb der Kühlzellen, der Kühltheken, der Getränkekühlung und der Geräte wie Backofen, Hybridofen, Kombidämpfer oder Kaffeemaschine auf einen möglichst geringen Verbrauch zu achten ist.
Alles Wehklagen hilft nichts, die Tankstellenbetreiber und Pächter müssen sich darauf einstellen, dass die Shops und das Bistro mit weniger Mitarbeitenden zu betreiben sind. Entsprechend ist die Positionierung der Kassen und auch die Länge der Theken zu planen. Aber auch über Bestellterminals oder Self-Check-out-Kassen oder über einen autonomen Betrieb außerhalb der Kernöffnungszeiten ist nachzudenken.
Nachhaltigkeit wird sehr häufig verwendet. Was bedeutet der Begriff für Sie bei der Planung eines Shops und Bistros?
Josef Walz: Nachhaltigkeit definiert sich über ökologische, ökonomische und soziale Werte, die im Einklang stehen. Deshalb sind bei der konzeptionellen Beratung im Ladenbau alle drei Werte zu betrachten. Zum Ökonomischen: Nachhaltige Shopkonzepte berücksichtigen die veränderte Mobilität der Verbraucher und das damit verbundene geänderte Einkaufsverhalten. Zum Sozialen: Es gilt den Arbeitsplatz möglichst attraktiv zu gestalten und Lösungen zu entwickeln, dass der Shop läuft – auch wenn die Mitarbeitenden längst im Feierabend sind. Zum Ökologischen: Es gilt den Shop möglichst energieeffizient zu betreiben, bei den Materialien auf einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck und Ressourcenschonung zu achten.
Wie können Tankstellenbetreiber ihre ersten Ideen für eine Neugestaltung ihres Shops am besten planen?
Volker Walz: Oft haben die Kunden bereits jahrelang andere Shops von Kollegen besucht, Fotos erstellt und klare Vorstellungen entwickelt. Wegen der vielfältigen Eindrücke und Prägungen geht es in dieser Phase darum, den Prozess strukturiert und zielorientiert zu gestalten. In dieser Zeit gilt es für den Berater vor Ort zu sein und gut zuzuhören. Wenn zeitlich möglich, empfehle ich den Interessenten Store-Checks an Standorten, die wir bereits neu- oder umgebaut haben. In einem Showroom lässt sich das nur sehr eingeschränkt abbilden.
Ich empfehle im ersten Schritt mit Checklisten und einem Fragebogen zu arbeiten, um die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden zu erfassen, zu bündeln und zu destillieren. Mit Fotos, Moods und Materialcollagen lassen sich diese verdichten und ein Gestaltungsnarrativ entwickeln. Die Visualisierung hilft in dieser Phase, die Zahl der Varianten zu minimieren und damit Zeit und Aufwand zu reduzieren, die besser in die Ausarbeitung der Entwurfsplanung investiert werden.
Wie sieht der Tankstellenshop der Zukunft für Sie aus?
Josef Walz: Ein neuer oder umgebauter Tankstellenshop ist das sichtbare Ergebnis einer intensiven Entwurfs- und Planungsphase. Dabei wird viel Aufwand und Expertise von Konzept- und Einrichtungsberatern und Planern erbracht, die weit mehr als eine colorierte Skizze zum Angebot sind. Zu empfehlen ist es, unabhängig von der Ausführung, einen Planungsvertrag abzuschließen. Damit wird das notwendige Budget zur Beratung und zu verschiedenen Entwürfen zur Verfügung gestellt. Es gibt nicht den Tankstellenshop der Zukunft, sondern es ist Aufgabe des Shopeinrichters, individuell das bestmögliche Konzept für den Standort zu erarbeiten – möglichst flexibel, energieeffizient, personalreduziert und nachhaltig.
Wettbewerbsaufruf
Bis zum 31.12.2023 bewerben: Planungsleistung im Wert von bis 7.500 Euro nutzen.
Wie wird der Tankstellenshop der Zukunft aussehen, wie wird er funktionieren, was muss er können? Diese Fragestellungen wollen in einer Initiative die Redaktion des Magazins „tankstelle“ und die Experten von s-iQ gemeinsam mit den Lesern beantworten. Sie wollen neu bauen, umbauen oder Ihr Konzept ändern? Bewerben Sie sich mit einer kurzen Beschreibung Ihres Unternehmens, Ihrer Idee und Ihrer unternehmerischen Zielsetzung bis zum 31.12.2023 bei der Redaktion des Magazins „tankstelle“: redaktion@tankstelle-magazin.de.
Die Redaktion wählt mit den Experten von s-iQ eine Bewerbung aus. Die Shopexperten von s-iQ stellen für die Erstanalyse des Standorts und Projekts, erste Skizzen und eine hochwertige 3D-Visualisierung sowie Planungsleistungen im Wert bis zu 7.500 Euro zur Verfügung.