Geht es nach Edwin de Graaff, Global Shop Format Manager & Convenience Innovation bei „Shell“, braucht es vor allem drei Dinge, um den Kunden beim Besuch einer Tankstelle zufrieden zu stellen: guten Kaffee, saubere Toiletten und kostenloses WLAN. Dies sagte de Graaff beim „NACS Convenience Leaders Exchange“ am 25. April in Hamburg, bei welchem „The Retail Markketeers“ die Gastgeber waren. Am gleichen Tag wurde übrigens die erste „Shell“-Tankstelle inSaudi-Arabien eröffnet, mit Drive-Thru, da die Menschen in dem Wüstenstaat aufgrund der Hitze nicht gerne ihre Autos verlassen. Generell müsse man als Convenience-Shop aber nicht „Disneyland“ bieten, der Kunde gehe lieber zur kleinen Tanke um die Ecke.
Aufs kostenlose WLAN als Kundenservice setzt auch „Circle K“, der als neuer Player auf den deutschen Tankstellenmarkt kam und sich natürlich auch auf der „Uniti expo 2024“ präsentiert. Besonders, wenn eine Schnellladesäule an einer Tankstelle installiert ist, sei das kostenlose WLAN ein Muss, sagte Hans-Olav Hoidahl, EVP Europe bei “Circle K”. Um eine Stammkundschaft zu gewinnen, sei es wichtig, die Mitarbeiter in den Shops als die wahren Helden anzusehen. Zur Vermeidung von Raubüberfällen, aber auch Beleidigungen und Belästigungen, führte das Unternehmen das Programm “Kindness Day” ein, welches sich laut Statistiken lohne.
Äußerst erfolgreiche Convenience-Konzepte bietet auch “Valora” an: In der Schweiz feiert die Eigenmarke “ok.-“, die in den “Avec”-Stores erhältlich ist, bereits ihr 15-jähriges Bestehen. Roger Vogt, CEO Retail bei der “Valora”-Gruppe, vermutete mit einem Augenzwinkern, dass die “ok.-“-Schirme die wohl am meisten verkauften Schirme in der Schweiz sind. Und das “Mate”-Energy-Getränk der Eigenmarke läuft sogar stärker als “Red Bull”.
Frischeprodukte immer wichtiger
Während früher die langen Öffnungszeiten der Shops einer der Hauptbesuchsgründe für Käufer von Convenience-Produkten gewesen sei, habe sich die Lage etwas gewandelt, so Jesper Ostergaard, CEO bei “7 Eleven Danmark Reitan Convenience”. Eine große Auswahl frischer Produkte seien ein attraktiver Besuchsgrund. Außerdem wolle niemand mehr Dreiecks-Sandwiches mit einer schier unendlichen Haltbarkeit – der Kunde von heute lege Wert auf Quality-Convenience. Am Flughafen Kopenhagen konnte das Unternehmen seinen Umsatz mit Frischeprodukten verfünffachen.
Viele weitere Firmen gaben Einblicke in ihre Shop- und Convenience-Produkte in spannenden Vorträgen. Das “Efuels Forum” gewann den ” NACS European Convenience Retail Sustainability Award” und Unternehmen wie “Fri-jado”, “Lemonaid”, “anybill”, “Monster Energy”, “Best in Food”/CAF, “Cup&Cino” und weitere stellten ihre Produkte vor.