
Die wachsende Nachfrage nach Energy-Drinks, vor allem unter jungen Konsumenten, sorgt für Diskussionen. Hersteller wie „Valensina“ reagieren mit fruchtigen Alternativen und überarbeiteten Rezepturen.
Energy-Drinks zählen seit Jahren zu den absatzstärksten Impulsartikeln im Travel-Retail. Laut „Lekkerland“ entfallen über die Hälfte der Getränkeabsätze in Tankstellenshops auf alkoholfreie Produkte. Energy-Drinks erzielen dabei aufgrund ihres vergleichsweise hohen Einzelpreises häufig den größten Umsatzanteil innerhalb dieser Kategorie. Neben etablierten Marken gewinnen zuckerfreie Varianten und neue Geschmacksrichtungen zunehmend an Bedeutung. Der Getränkehersteller „Valensina“ reagiert darauf mit dem neuen Energy-Drink „Vaboo“.
Energie-Kick mit Geschmack
„Der entscheidende Unterschied zwischen ‚Vaboo‘ und klassischen Energy-Drinks liegt im Geschmackserlebnis. Mit einem Fruchtsaftanteil von bis zu sechs Prozent sprechen wir Konsumenten an, die den gewünschten Energy-Kick suchen und dabei auf den typischen Geschmack von Taurin und Koffein verzichten möchten“, erklärt Marvin Mettelsiefen, Bereichsleiter Vertrieb und Marketing bei „Valensina“. Laut Mettelsiefen verbindet der Drink Fruchtsaft-Kompetenz mit belebender Wirkung. „Dabei grenzen wir ‚Vaboo‘ bewusst in Design und Ansprache vom klassischen Sortiment ab. Die Linie richtet sich gezielt an junge Erwachsene mit lifestyle-orientiertem Konsum. Unsere handlichen 0,25-l-Dosen in fruchtigen Sorten wie Waldbeere, Apfel-Limette und Citrus Mix treffen den Nerv der jungen Zielgruppe und eignen sich als spontane Impulskäufe für unterwegs“, so Mettelsiefen.
Wachstum in der jungen Zielgruppe
Eine aktuelle Erhebung im Auftrag von „Foodwatch“ (Oktober 2024) zeigt: Rund ein Drittel der 14- bis 18-Jährigen greift inzwischen regelmäßig zum Energie-Boost aus der Dose. In der bundesweit durchgeführten Ernährungsstudie „EsKiMo II“ (vom Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit dem Max Rubner-Institut) aus dem Jahr 2019 gaben gerade einmal 8,9 Prozent der 12- bis 17-Jährigen an, regelmäßig Energy-Drinks zu konsumieren. Außerdem überschreiten der Studie zufolge 2,2 Prozent die von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) empfohlene maximale tägliche Koffeinzufuhr von 3 mg pro kg Körpergewicht. Die EU schreibt ab 150 mg Koffein pro Liter eine Warnhinweispflicht vor, bislang jedoch kein gesetzliches Mindestalter für den Erwerb.
Gesundheitsbedenken und Kritik
„Foodwatch“ fordert daher gesetzliche Altersgrenzen. Auch der Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ empfahl 2024 ein Mindestalter von 16 Jahren. Das Bundesernährungsministerium lehnt ein Verkaufsverbot ab und setzt stattdessen auf Kennzeichnung und Aufklärung. Ein Verkaufsverbot für unter 18-Jährige gibt es bereits in mehreren EU-Ländern. In Polen reagierten Hersteller 2024 mit Rezepturanpassungen. Der künftige Erfolg des Segments könnte daher auch in der Reduktion umstrittener Inhaltsstoffe liegen – zugunsten einer vielfältigeren Geschmackswelt. Das entspreche auch dem Wunsch vieler Kunden nach Energy-Drinks mit weniger Zucker und ohne den typischen Taurin-Geschmack, wie Mettelsiefen betont: „Obwohl der klassische Energy-Boost aktuell deutlich absatzstärker bleibt, erleben wir ebenfalls einen Trend zu Functional-Produkten mit weniger Koffein und Taurin für gesundheitsbewusste Zielgruppen. Da wir auf Genuss, Leichtigkeit und Transparenz setzen, könnten leichtere Varianten unser Portfolio künftig ergänzen.“



Text: Willy Laux