Für unseren Jubiläums-Beitrag in der Oktober-Ausgabe der “tankstelle” haben wir mehrere Mineralölgesellschaften und Experten befragt, wie sie sich die Tankstelle der Zukunft vorstellen. Auch “Shell” hat geantwortet. Hier das ausführliche Interview, das von der Pressestelle der “Shell Deutschland GmbH” beantwortet wurde:
Wie sieht Ihrer Meinung nach eine Tankstelle in 25 Jahren aus?
Für uns ist und bleibt die Tankstelle der Ort, wo der Kunde Angebote für seine Bedürfnisse rund um Mobilität findet. Wir werden wir noch viele Jahre Benzin und Diesel an unseren Tankstellen anbieten. Gleichzeitig aber wird die Zahl der Shell Recharge Ladesäulen auf und jenseits der Tankstellen zunehmen. Einige, vor allem innerstädtische Tankstellen, werden zu Mobility-Hubs umgebaut, die dann rein auf Elektroautos ausgelegt sind.
Aktuell ist viel Wandel im Tankstellenmarkt. Welche Bedeutung haben Convenience / Außer-Haus-Angebote Ihrer Meinung nach für die Kunden und die Tankstelle der Zukunft?
Unser Motto im Tankstellengeschäft ist seit jeher, mit den besten Partnern des jeweiligen Marktsegmentes zusammenzuarbeiten, um unseren Kunden das bestmögliche Angebot zu machen. Daher haben wir erst kürzlich den Vertrag mit Lekkerland um weitere fünf Jahre verlängert. Mit dem Hochlauf der Elektromobilität werden die Anforderungen rund um den Shop wachsen. Entsprechend setzen wir das Shop-Erneuerungsprogramm weiter fort.
E-Mobilität: Es braucht gesetzlich geregelte einheitliche Netzanschlussverfahren
Was sind für Sie die größten Herausforderungen im Hinblick auf die Tankstelle von morgen?
Um Ladeinfrastruktur nicht nur schneller an Tankstellen, sondern in ganz Deutschland dort ausbauen zu können, wo die Kunden und Kundinnen diese tatsächlichen brauchen und nutzen möchten, bedarf es gesetzlich geregelter einheitlicher Netzanschlussverfahren. Die Bearbeitungszeit der Netzanschlussanträge muss mit maximal acht Wochen und die Umsetzung mit maximal drei Monaten gesetzlich verankert und bei Nichteinhaltung sanktioniert werden. Dagegen führt die von der Bundesregierung angedachte gesetzliche Verpflichtung, an allen Tankstellen Ladeinfrastruktur zu errichten, ohne ausreichende Flexibilitätsmechanismen in der praktischen Umsetzung, zu erheblichen Fehlinvestitionen, verursachte massive Wettbewerbsverzerrungen und würde den Ausbau der Ladeinfrastruktur enorm verlangsamen.