
Trotz fehlender Regulierung hierzulande, werden orale Nikotinprodukte auch in Deutschland genutzt. Die Studie „Barrieren des Rauchstopps“ beleuchtet die zugrunde liegenden Motive, darunter der Wunsch nach Schadensminderung und dem Erreichen einer Zigarettenabstinenz.
Trotz des Verbots werden orale Nikotinprodukte (Tabakbeutel bzw. “Snus” und tabakfreie Nikotinbeutel) laut Bundesinstitut für Risikobewertung von 2 Prozent der Menschen in Deutschland genutzt.[1]
Die von der Philip Morris GmbH beauftragte Studie „Barrieren des Rauchstopps 2024“ befragte 1.000 Raucherinnen und Raucher, die Zigaretten konsumieren, sowie 146 ausgewählte Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern, die z. T. noch Zigaretten rauchen, nach den Gründen für die Verwendung von oralen Nikotinprodukten.
Nutzung der Produkte, um langfristig mit dem Rauchen aufzuhören
Der über beide Nutzergruppen hinweg am häufigsten genannte Grund für die Nutzung oraler Nikotinprodukte war der Wunsch, vom Zigarettenrauchen weg zu kommen: Ein hoher Anteil von Nutzerinnen und Nutzern von E-Zigaretten und Tabakerhitzern (45 Prozent) stimmte der Aussage „Ich nutze diese Produkte, um langfristig keine Zigaretten mehr zu rauchen“ zu, während unter Raucherinnen und Rauchern 35,2 Prozent diesen Grund nannten. Der häufigste genannte Grund unter Nutzerinnen und Nutzern von E-Zigaretten und Tabakerhitzern war, dass „ich diese an Orten verwenden kann, an denen ich keine anderen nikotinhaltigen Produkte verwenden möchte” (75 Prozent). Unter Raucherinnen und Rauchern lag die Zustimmung bei 33 Prozent. Auch die Vermeidung eines Rückfalls auf das Zigarettenrauchen war unter den Motivationen für die Nutzung oraler Nikotinprodukte prominent vertreten. So gab die Hälfte der befragten Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern (50 Prozent) diesen Grund an, während es auf Seiten der Raucherinnen und Raucher 26,5 Prozent waren. Die beste Wahl ist stets der komplette Rauchstopp, aber gerade für diejenigen Raucherinnen und Raucher, die ansonsten weiterrauchen würden, könnten verbrennungsfreie und dadurch schadstoffreduzierte Optionen, wie z. B. orale Nikotinprodukte, eine Alternative sein.
Dr. Christoph Neubert, Manager Scientific & Medical Affairs und Projektleiter der Studie bei der Philip Morris GmbH, erläutert: „Studien weisen darauf hin, dass orale Nikotinprodukte das Nikotinverlangen von Nutzerinnen und Nutzern hinreichend stillen können.[2] Damit eignen sie sich als Substitut für die Zigarette und stellen eine Option für Raucherinnen und Raucher mit einer fehlenden Rauchstoppmotivation dar. Da derzeit jedoch eine Regulierung zu diesen Produkten fehlt, können orale Nikotinprodukte gegenüber solchen Raucherinnen und Rauchern nicht als Option im Sinne einer Schadensminderung positioniert werden. Zwar sind rauchfreie Produkte nicht risikofrei und enthalten in der Regel Nikotin, das süchtig macht, jedoch entfallen bei deren Nutzung die mehrheitlich aus dem Verbrennungsvorgang resultierenden Schadstoffe.“
„Der Blick nach Schweden offenbart das Potenzial oraler Nikotinprodukte für die öffentliche Gesundheit: Vor allem unter schwedischen Männern hat der Tabakbeutel Snus das Zigarettenrauchen inzwischen beinahe vollständig ersetzt. Ergebnis: Schweden hat europaweit die niedrigste rauchbedingte Sterblichkeitsrate unter Männern. Vergleiche zwischen den schwedischen Beobachtungen und theoretischen Szenarien ohne Snus legen nahe, dass Snus in Schweden zu Beginn der 2020er Jahre etwa 3000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindert hat, die sonst durch das Rauchen verursacht worden wären”[3], kommentiert Dr. Alexander Nussbaum, Head of Scientific & Medical Affairs bei der Philip Morris GmbH.
[1] BfR2go 01/2023 – ’ne dicke Lippe riskieren?; abgerufen am 25.02.2025
[2] Mallock-Ohnesorg, N., A. Rabenstein, Y. Stoll, M. Gertzen, B. Rieder, S. Malke, N. Burgmann, P. Laux, E. Pieper, T. Schulz, K. Franzen, A. Luch, and T. Rüther. 2024. ‚Small pouches, but high nicotine doses-nicotine delivery and acute effects after use of tobacco-free nicotine pouches‘, Front Pharmacol, 15: 1392027.
[3] Ramstrom, L.M. If there had been no snus in Sweden: the impact of snus on mortality attributable to smoking. Harm Reduct J 21, 176 (2024).