Philip Morris – Studie “Barrieren des Rauchstopps 2024” veröffentlicht

Grafik: Philip Morris

Knapp 30 Prozent der deutschen Bevölkerung raucht aktuell (Stand 07/2024).  Somit stagniert die Raucherquote in Deutschland weiterhin auf einem hohen Niveau – mit gravierenden Folgen für die individuelle und öffentliche Gesundheit. Ein Gegentrend ist nicht in Sicht: Im letzten Jahr haben lediglich 9 Prozent der Raucherinnen und Raucher einen ernsthaften Rauchstoppversuch unternommen.1 Ein geringer Motivationsgrad sowie bisher wenig adressierte Hürden für den Rauchstopp könnten die Gründe hierfür sein. Die vorliegende Studie „Barrieren des Rauchstopps 2024“ wird seit 2021 jährlich von NIQ/GfK im Auftrag der Philip Morris GmbH durchgeführt und geht genau diesen Fragen nach. Neben 1.000 erwachsenen Raucherinnen und Rauchern wurden in diesem Jahr erneut auch zusätzlich Personen befragt, die vom Zigarettenrauchen auf die Nutzung von E-Zigaretten oder Tabakerhitzer umgestiegen sind.

„Es ist alarmierend: Die Mehrheit der Raucherinnen und Raucher in Deutschland ist weiterhin nicht motiviert, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Genuss am Rauchen stellt zugleich eine der größten Hürden für den Rauchstopp dar. Die Ergebnisse unserer aktuellen Studie zu den Barrieren des Rauchstopps deuten darauf hin, dass die bisherigen Bemühungen zur Senkung der Raucherquote dringend durch Maßnahmen ergänzt werden müssen, die diese Aspekte stärker berücksichtigen“, kommentiert Dr. Christoph Neubert, Manager Scientific & Affairs und Projektleiter der Studie bei der Philip Morris GmbH.

Dr. Alexander Nussbaum, Head of Scientific & Medical Affairs bei der Philip Morris GmbH, ergänzt: „Alternative Nikotinprodukte ohne Tabakverbrennung könnten für viele Raucherinnen und Raucher, die wenig Motivation zum Aufhören haben und durch Genussfaktoren und Gewohnheiten gebremst werden, eine Alternative zum Zigarettenrauchen und damit zur schädlichsten Form des Nikotinkonsums darstellen. Das Wissen um die Schadstoffe aus der Tabakverbrennung als primäre Ursache der Schädlichkeit des Rauchens ist essenziell. Hierzu braucht es mehr Aufklärung von erwachsenen Raucherinnen und Rauchern, die sonst weiter rauchen. Nur so ist eine informierte Entscheidung möglich – idealerweise zum Rauchstopp, gegebenenfalls aber auch zum Umstieg auf schadstoffreduzierte Alternativen.“

Mehrheit nicht für den Rauchstopp motiviert – Genussfaktor als größte Barriere

Die Mehrheit der Raucherinnen und Raucher in Deutschland (51,8 Prozent) plant aktuell keinen Rauchstopp. Dies trifft insbesondere für die 50- bis 64-jährigen zu: So gaben 59 Prozent der Befragten aus dieser Altersgruppe an, nicht mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Die größten Barrieren für einen Rauchstopp sind nach wie vor der Genuss am Rauchen („Ich rauche gerne“ mit 51 Prozent), Gewohnheiten und Rituale (40,6 Prozent) sowie fehlende Disziplin (29,8 Prozent). Vor allem bei denjenigen, die nicht für den Rauchstopp motiviert sind, ist der Rauchgenuss als Hauptbarriere besonders präsent (66 Prozent).

Diese Barrieren ähneln stark den Gründen, die Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern rückblickend als Hindernisse des Rauchstopps identifizierten.

Aufklärungsbedarf unter Rauchern wächst

Der Wechsel auf verbrennungsfreie und somit schadstoffreduzierte Alternativen könnte gerade für Raucherinnen und Raucher mit geringer Rauchstoppmotivation eine Schadensminderung (Harm Reduction) darstellen. Zwar sind diese Produkte nicht risikofrei und enthalten in der Regel Nikotin, das süchtig macht, jedoch produzieren sie ein Aerosol mit 95 % weniger schädlichen und potenziell schädlichen Bestandteilen. 

Die aktuellen Studienergebnisse zeigen, dass unzureichende Informationen hinsichtlich verbrennungsfreier Alternativprodukte ein Hauptgrund für Raucherinnen und Raucher ist, nicht auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer umzusteigen. Eine deutliche Mehrheit (62,2 Prozent) gab Barrieren wie ‚Unsicherheit über das Schadenspotenzial‘ (29,8 Prozent), ‚widersprüchlichen Aussagen in den Medien‘ (23,6 Prozent), ‚allgemeines Unwissen‘ (19,6 Prozent) oder die Annahme, dass diese Alternativprodukte schädlicher als Zigaretten sind (19,6 Prozent), an. Diese Barrieren für den Umstieg verdeutlichen den Bedarf an gezielter Aufklärung zu den relativen gesundheitlichen Risiken von alternativen Nikotinprodukten im Vergleich zum Weiterrauchen.

Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern sind besser informiert

Betrachtet man die Wahrnehmung relativer Schadenspotenziale je nach Nutzergruppe, wird die Notwendigkeit zusätzlicher Aufklärung besonders deutlich.

Unter Rauchern ist der Anteil derer, die das relative Gesundheitsrisiko von E-Zigaretten und Tabakerhitzern fälschlicherweise gleich hoch oder sogar (viel) höher als das der Zigarette einschätzen, weiter gestiegen und liegt in diesem Jahr bei 72,1 Prozent. Mit Blick auf die Ergebnisse der vorangegangenen Studien (2023: 67,2 Prozent; 2022: 63,3 Prozent) zeichnet sich hier ein besorgniserregender Trend unter Raucherinnen und Rauchern ab.2 Lediglich 21,2 Prozent schätzen das entsprechende Risiko niedriger ein, was im Einklang mit der aktuellen Fachliteratur steht.3,4,5

Unter Nutzern von E-Zigaretten und Tabakerhitzern stimmen im Gegensatz dazu 66,5 Prozent der Aussage zu, dass verbrennungsfreie Produkte weniger bis deutlich weniger schädlich seien. 83,3 Prozent aus dieser Gruppe gaben an, dass diese Wahrnehmung mitentscheidend für den Umstieg auf verbrennungsfreie Alternativen war.

Trotz fehlender Regulierung und Verboten auf dem deutschen Markt ist die Nutzung oraler Nikotinprodukte deutlich messbar

Orale Tabak- und Nikotinbeutel sind rauchlose Produkte, die für den Konsum unter die Oberlippe gelegt werden. Tabakhaltige orale Produkte, sogenannter Snus, ist in Deutschland gesetzlich verboten, während tabakfreie Nikotinbeutel hierzulande nicht im Tabakrecht reguliert werden und von verschiedenen Gerichten als nicht verkehrsfähig klassifiziert wurden.

In der vorliegenden Studie zeigt sich bezüglich der Nutzung von oralen Nikotinprodukten in Deutschland ein bemerkenswerter Unterschied: Unter den Nutzerinnen und Nutzern von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gaben 13,7 Prozent an, diese zu nutzen. Dem gegenüber stehen lediglich 1,4 Prozent der Raucher.

In Dual Use-Phase wurde weniger geraucht

54,1 Prozent der Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gaben an, vor dem vollständigen Umstieg auf verbrennungsfreie Alternativen eine Phase des Dual Use durchlaufen zu haben, in der Zigaretten und verbrennungsfreie Produkte parallel genutzt wurden. Für 91,1 Prozent dauerte diese Phase für zwölf oder weniger Monate an. Auffällig ist: Von nahezu allen Befragten mit vergangener Dual Use-Phase (89,9 Prozent) wurde der Zigarettenkonsum in dieser Zeit bereits reduziert.

Fehlender Fokus auf ältere Raucher – Schadensminderung als komplementärer Ansatz für Menschen, die ansonsten weiterrauchen würden

Dr. Alexander Nussbaum: „Die gesundheitlichen Folgen des Zigarettenrauchens tragen vor allem Menschen mittleren und höheren Alters, genau die Altersgruppen mit der stabilsten Raucherquote. Die Tabakkontrolldebatte hat diese Betroffenen aus dem Blick verloren und Maßnahmen, die das Idealziel Rauchstopp fördern sollen, richten sich selten gezielt an ältere Raucherinnen und Raucher.“ Und weiter: „Ohne konsequente Aufklärung sind die in unserer Studie gemessenen Informationsdefizite unter Raucherinnen und Rauchern in Deutschland nicht zu überwinden. Hier fehlen auch gezielte Kommunikationskampagnen zur relativen Schädlichkeit von verbrennungsfreien Alternativen versus Zigaretten, wie sie inzwischen auch universitäre Expertinnen und Experten in Deutschland fordern, aber nicht umsetzen. Solche Kampagnen müssen die Rolle von verbrennungsfreien Alternativen für eine potenzielle Schadensminderung thematisieren und gleichzeitig über mögliche Risiken (Schadstoffe, Abhängigkeit) informieren. So könnten besonders die mehrheitlich nicht zum Rauchstopp motivierten Raucherinnen und Raucher mittleren und höheren Alters endlich zu besser informierten Konsumentscheidungen geführt werden – und weg vom Zigarettenrauchen.“


Quellen:

1 Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA). Studie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. https://www.debra-study.info/ [Stand 07/2024].

2 „Barrieren des Rauchstopps 2023“: https://pmi.berlin/files/studie-zu-barrieren-des-rauchstopps_gesamt.pdf; „Barrieren des Rauchstopps 2022“: https://pmi.berlin/files/gfkbroschucc88re2022.pdf

3 McNeill, A, Simonavičius, E, Brose, LS, Taylor, E, East, K, Zuikova, E, Calder, R and Robson, D (2022). Nicotine vaping in England: an evidence update including health risks and perceptions, September 2022. A report commissioned by the Office for Health Improvement and Disparities. London: Office for Health Improvement and Disparities.

4 Tattan-Birch H, Hartmann-Boyce J, Kock L, Simonavicius E, Brose L, Jackson S, Shahab L, Brown J. Heated tobacco products for smoking cessation and reducing smoking prevalence. Cochrane Database of Systematic Reviews 2022, Issue 1. Art. No.: CD013790. DOI: 10.1002/14651858.CD013790.pub2.

5 Mallock N, Böss L, Burk R, Danziger M, Welsch T, Hahn H, Trieu HL, Hahn J, Pieper E, Henkler-Stephani F, Hutzler C, Luch A. Levels of selected analytes in the emissions of “heat not burn” tobacco products that are relevant to assess human health risks. Arch Toxicol. 2018 Jun;92(6):2145-2149. doi: 10.1007/s00204-018-2215-y. Epub 2018 May 5. PMID: 29730817; PMCID: PMC6002459.

www.pmi.berlin 

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