Vor dem Hintergrund der Energiewende und Klimaziele sowie der allgemein anerkannten Dringlichkeit in der Umsetzung von Maßnahmen gewinnen umweltschonende regenerative Kraftstoffe an Bedeutung. Längst warnen Experten davor, in der Mobilitätsfrage ausschließlich auf E-Mobilität zu setzen. Denn bis der heute existierende hohe Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennermotoren komplett auf E-Mobilität umgestellt wäre, würden viele Jahre oder gar Jahrzehnte ins Land ziehen – selbst bei noch so optimistischen Prognosen. Zeit die man angesichts des rasanten Klimawandels nicht hat. Und dabei sind die ungelösten Probleme der E-Mobilität, wie beispielsweise die kritische Rohstoffgewinnung für Batterien sowie deren Entsorgung, noch gar nicht berücksichtigt.
Erweitertes Kraftstoffangebot
Die Oest Tankstellen GmbH & Co. KG in Freudenstadt, einer der großen Gesellschafter von AVIA Deutschland, erweitert ihr Kraftstoff-Angebot im Tankstellenbereich und setzt auf Technologieoffenheit und einen vielschichtigen Lösungsansatz, der neben der E-Mobilität auch alternative Kraftstoffe, E-Fuels und synthetische Treibstoffe berücksichtigt. Gemeinsam mit Bjoern Noack und Matthias Horn von Bosch fanden vergangene Woche Kick-Off Veranstaltungen an den zwei AVIA Tankstellen aus dem Oest Netz in Rutesheim und Bietigheim statt. „Für uns ist es sehr wichtig, neben dem Ausbau der E-Mobilität sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung von E-Fuels und der Wasserstofftechnologie, auch bereits vorhandene regenerative Kraftstoffe wie R33 Blue Diesel miteinzubeziehen und proaktiv an unseren AVIA Tankstellen anzubieten. Denn dadurch kann der CO2-Ausstoß unmittelbar reduziert werden – schnell, effektiv und ohne jegliche Umrüstungen an den Fahrzeugen oder der Tankstellen-Infrastruktur“, erläutert Matthias Pape, Geschäftsführer der Oest Tankstellen GmbH & Co. KG, und betont: „R33 Blue Diesel hat für uns nicht nur eine langfristige strategische Bedeutung bei der erforderlichen Transformation im Verkehrssektor, sondern ist schon heute eine sofort umsetzbare, praktikable Option zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks.“
22 Prozent weniger Treibhausgasemissionen und hervorragende Kraftstoffeigenschaften
Im Vergleich zu fossilem Dieselkraftstoff spart R33 Blue Diesel mindestens 22 Prozent Treibhausgasemissionen ein. Die hohen Qualitätsansprüche der Dieselnorm DIN EN 590 werden dabei nicht nur sicher erfüllt, sondern sogar übertroffen. Die hohe Cetanzahl sorgt für optimale Verbrennung, hohe Kältestabilität gewährleistet ganzjährige Winterfestigkeit. Der regenerative Anteil in R33 Blue Diesel beträgt 33 Prozent. Dazu wird zirka sieben Prozent hochwertiger Biodiesel sowie 26 Prozent synthetischer HVO-Kraftstoff eingesetzt, die den fossilen Anteil optimal ergänzen. Alle nachhaltigen Komponenten im R33 Blue Diesel basieren in der Herstellung ausschließlich auf Rest- und Abfallstoffen, wie zum Beispiel Altspeisefetten.
R33 Blue Diesel wurde mit Projektpartnern in Deutschland umfassend getestet und ist seit mehreren Jahren im Serieneinsatz – u.a. an Werkstankstellen von Volkswagen und Bosch sowie auch an öffentlichen Tankstellen. Mit der Einführung von R33 Blue Diesel an mehreren AVIA Standorten in Süddeutschland nimmt Oest eine Vorreiterrolle ein und gilt derzeit als größter Anbieter dieses Kraftstoffes im Tankstellenbereich. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Kunden, Großabnehmer und potenzielle Mitanbieter von den Vorzügen des R33 Blue Diesels zu überzeugen. Wie bei jedem Produkt, entscheidet letztendlich die Nachfrage über den weiteren Ausbau des Vertriebsnetzes und damit auch über den Preis. Hier sehen wir großes Potenzial und sind vorbereitet, um bei entsprechender Nachfrage das Angebot im AVIA Tankstellennetz von Oest weiter auszubauen“, zeigt sich Matthias Pape zuversichtlich. „Darüber hinaus setzen wir uns weiter dafür ein, synthetischen HVO Kraftstoff (Hydrotreated Vegetable Oil) nicht nur anteilig beigemischt in R33 Blue Diesel, sondern auch als Endprodukt an öffentlichen Tankstellen anbieten zu dürfen. Damit wäre ein weiterer großer Schritt in Richtung CO2-Vermeidung möglich“, so Matthias Pape.