Ob Kfz-Reinigung im Autohaus, Wartung und Reinigung einer Mietwagen-/Firmenflotte oder Pflege exklusiver Oldtimer und Sportwägen: Die Aufbereitung des Innenraums sorgt für eine ansprechende Optik und erhält den Wert der Fahrzeuge. Dabei gibt es viele Aspekte und Details zu beachten – und nur die richtige Technik und die richtige Arbeitsweise führen schnell und nachhaltig ans Ziel. Eine abschließende Flächendesinfektion schafft Hygiene und Sicherheit.
Oberflächen im Blick:
Unterhaltsreinigung für jedes Detail.
Schneller als gewollt sammeln sich auf Oberflächen in Fahrzeugen lose aufliegende Schmutz- und Staubpartikel. Um kontinuierlich für Sauberkeit zu sorgen, können sie einfach mit staubbindenden Tüchern abgenommen werden. Sie sind mit Klebstoff imprägniert, reinigen gründlich und hinterlassen keinerlei Rückstände. Es ist lediglich darauf zu achten, auf empfindlichen Materialien wie Plexiglas mit wenig Druck zu arbeiten. So lassen sich Kratzer durch mitgenommene Staubpartikel vermeiden. Bei haftenden Verschmutzungen ist als Unterstützung ein Oberflächenreiniger zu empfehlen, der vor der Reinigung auf ein Mikrofasertuch gegeben wird. Wer Lüftungsschlitze gründlich reinigen möchte, kann das Tuch über einen Schraubendreher stülpen, um besser in die Zwischenräume zu gelangen.
Oberflächen im Blick:
Flächendesinfektion für mehr Hygiene.
Ob nach der Reparatur in einer Werkstatt, nach einer Probefahrt beim Autohaus oder vor der Nutzung eines Flotten- oder Verleihfahrzeugs durch einen neuen Fahrer: die Kontaktflächen, die häufig berührt werden, sollten desinfiziert werden. Dazu können vorkonditionierte Tücher verwendet werden, die mit einem Flächendesinfektionsmittel in ausreichender Menge getränkt sind. Alternativ lässt sich das Desinfektionsmittel mit einer Sprühflasche in geeigneter Dosierung auf Einwegtücher aufbringen und verteilen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Flächen danach nicht trocken gerieben werden, damit das Desinfektionsmittel einwirken kann.
Die Verwendung eines Dampfreinigers stellt eine weitere Möglichkeit dar, da dessen hohe Temperatur bei korrekter Anwendung ebenfalls eine desinfizierende Wirkung hat. Je nach Gerätetyp tritt Wasserdampf mit einer Temperatur von über 100 °C aus und kühlt sich mit zunehmendem Abstand ab. Der Dampf gelangt in sämtliche Ritzen oder Gummifalzen, wo Bürste oder Lappen nur schwer hinkommen. Um Keime, Bakterien und Viren effektiv zu bekämpfen, muss die Düse über die Oberfläche geführt werden. Vor dem Einsatz sollten andere Verschmutzungen von der Oberfläche entfernt werden. Außerdem ist auf die richtige Reinigungsgeschwindigkeit (30cm/s) bei maximaler Dampfstufe zu achten. Dampfreiniger benötigen nur Strom und Wasser. Da sie ohne chemische Reinigungsmittel arbeiten, schont ihre Anwendung die Atemwege der Anwender. Dabei werden auch potentiell Veränderungen der behandelten Materialoberfläche durch Reinigungsmittelrückstände unterbunden.
Egal, welche Methode verwendet wird: Bei der Desinfektion sollten wirklich alle Flächen bearbeitet werden, also Türgriff, Fensterheber, Armablage, Lenkrad samt Schaltern sowie der Schalthebel, Touchscreens oder Bedienelemente am Bordcomputer und – gerne übersehen – der Rückspiegel.
Vom Sitz über den Kofferraum bis zur Fußmatte:
Textile Oberflächen reinigen und auffrischen.
Festgesetzte Krümel, Tierhaare, Staub: Auf den Sitzen, aber auch im Kofferraum oder auf den Fußmatten sammeln sich mit der Zeit lose und haftende Verschmutzungen. Um sie zu entfernen, ist ein Staubsauger mit Turbodüse sehr gut geeignet. Für die Schlitze zwischen den Sitzen kann eine Fugendüse eingesetzt werden. Der leichte, gleichmäßige Schleier, der sich oftmals auf Sitzpolstern bildet, lässt sich zur Auffrischung der Optik einfach mit einem feuchten Mikrofasertuch entfernen.
Bei punktuell auftretenden Flecken kann ein Universalfleckenentferner unterstützen. Zunächst sollte man an einer unauffälligen Stelle das Mittel auf Materialverträglichkeit prüfen. Kommt es nicht zu Verfärbungen, so wird der Fleckenentferner mit einem Mikrofasertuch aufgebracht und in kreisenden Bewegungen herausgetupft. Auf keinen Fall sollte man den Fleck verreiben, da so der Schmutz nur verteilt wird.
Glasreinigung ohne Rückstände:
Mehr Durchblick, weniger Wiederanschmutzung.
Für die Reinigung von Fensterscheiben und Spiegeln sollten Mikrofasertücher sowie ein Reinigungsmittel mit hohem Alkoholanteil zum Einsatz kommen, das möglichst wenig Tenside enthält. Der Hintergrund: Da sich Tenside nur schwer rückstandsfrei abwischen lassen, haften auf den verbleibenden Wischspuren Staubpartikel sehr gut und sorgen für eine schnelle Wiederanschmutzung.
Wer in einen Dampfreiniger investiert, verfügt zudem über eine sehr effiziente, chemiefreie Möglichkeit zur Reinigung von Fensterscheiben. Fährt man die Scheibe mit einer Handdüse mit Mikrofaserbezug ab, so wird sie von Schmutz befreit und gleichzeitig poliert. Es verbleiben keinerlei Rückstände, so dass Staubpartikel nicht haften bleiben können und die Sauberkeit lange anhält.
Nur, wenn es sein muss:
Nass-/Grundreinigung im Innenraum.
Durch eine regelmäßige Trockenreinigung des Innenraums lässt sich die Nass- bzw. Grundreinigung so lange wie möglich hinauszögern. Dies ist zu empfehlen, da die Trocknungszeiten lang sind und bei falschem Trocknen Verkeimungen und Schimmel auftreten können. Um derartige Probleme zu vermeiden, wird eine Nassreinigung idealerweise dann durchgeführt, wenn das Klima eher für trockene Luft sorgt – also im Winter. Dadurch verkürzt sich die Trocknungszeit. Im Sommer hilft die Klimaanlage dabei, die Luft zu entfeuchten.
Hat sich Schmutz, zum Beispiel Essensreste oder Getränkeflecken, auf den Sitzpolstern festgesetzt, so ist ein Sprühextraktionsgerät die richtige Lösung. Es bringt mit Reinigungsmittel versetztes Wasser auf und saugt anschließend das Polster wieder ab. Ältere oder lange nicht gereinigte Polster müssen in der Regel mehrfach abgesaugt werden, da bei jedem Arbeitsgang der Schmutz einige Zentimeter näher an die Oberfläche gelangt.
Bei der Wahl des Reinigungsmittels sollte man darauf achten, dass es tensidfrei ist, eine gute Leistung hat und keine Rückstände hinterlässt. Ist das verwendete Reinigungsmittel ohne Duft, so kann bei Bedarf danach ein Textilerfrischer für die entsprechende Wohlfühlatmosphäre sorgen. Für die Grundreinigung von Kunststoffoberflächen wie Armaturen oder Schalthebel eignet sich ein Cockpitreiniger in Verbindung mit einem sauberen Mikrofasertuch.
Sonderfall Trockeneisreinigung:
Die Lösung für exklusive Fahrzeuge – und große Flotten.
Trockeneisstrahlen ist ein sehr schonendes, effizientes Verfahren zur Reinigung von Oberflächen. Doch damit die Reinigungsleistung gleichbleibend hoch ist, müssen die verwendeten Trockeneispellets frisch sein – für den Anwender ein gewisser Aufwand, der oft gescheut wird. Seit kurzem ist ein Gerät auf den Markt verfügbar, das selbst Trockeneis erzeugt, und zwar genau dann, wenn die Reinigung erfolgt. Bei exklusiven Oldtimern oder Sportwägen lohnt sich die Investition in derartige Technik, um Fahrzeuge aufzubereiten.
Armaturen, Knöpfe, Sitzpolster, Boxenabdeckungen, Lüftungsschlitze oder Dachhimmel: Ohne Chemie, Druck oder Feuchtigkeit erstrahlen alle Oberflächen in neuem Glanz. Bei der Anwendung ist lediglich darauf zu achten, dass wenig Strahlmittel bei geringem Druck zum Einsatz kommt. Bei Bedarf kann ein Scrambler die 3 mm großen Trockeneispellets auf einen schneeartigen Zustand verkleinern, was nochmals vorsichtigeres Arbeiten ermöglicht. Für große Fahrzeugflotten lohnt sich die Investition in ein Trockeneisstrahlgerät ebenso, da kritische Punkte wie Lüftungsschlitze oder Gummidichtungen sich schnell und gründlich reinigen lassen.
Innen hui, außen pfui?
Tipps für die Außenreinigung.
Hochdruckreiniger eignen sich für die Außenreinigung von Fahrzeugen sehr gut – bei Heißwasserhochdruckreinigern wirkt der Faktor Temperatur nochmals leistungssteigernd, vor allem beim Lösen von Fetten und Ölen. Um schnell ans Ziel zu gelangen, kann zudem nach dem ersten Absprühen mit Wasser ein Schaumreiniger per Becher-Schaumlanze aufgetragen werden. Damit der Schaum nicht antrocknet, sollte man das Fahrzeug seitenweise einschäumen, von unten nach oben reinigen und Schaum und Schmutz mit klarem Wasser abspülen. Jeglicher Einsatz von Reinigungsmitteln sollte nicht bei praller Sonne erfolgen, da sonst die Einwirkzeit nicht eingehalten werden kann. Klebstoffrückstände und Aufkleber lassen sich mit einem Universalfleckenentferner beseitigen, der ein schonendes Lösungsmittel enthält – lediglich vor dem Einsatz an einer unauffälligen Stelle prüfen, ob der Lack unbeschädigt bleibt.