GP Joule – Erste öffentliche grüne Wasserstofftankstelle eröffnet

Eine neue Wasserstofftankstelle im nordfriesischen Niebüll hat offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Das Besondere: Der Wasserstoff wird regional und klimaneutral produziert und für private PKW, LKW und den öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung gestellt. Das ist bisher in Deutschland einmalig. Eine Tankfüllung für einen Brennstoffzellen-PKW kostet etwa 50 Euro und reicht für bis zu 600 Kilometer. Zur feierlichen Eröffnung begrüßen Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP JOULE-Gruppe, und André Steinau, Geschäftsführer der Projektgesellschaft eFarming GmbH & Co. KG, zahlreiche Gäste aus der Region.

„Wasserstoff ist unsichtbar und flüchtig“, So Verkehrsminister Andreas Scheuer. Gut erkennbar hingegen seien die starken Ideen und Projekte rund um das „Element Nummer 1“. „So wie in Nordfriesland, wo eFarm Maßstäbe setzt und viele Menschen begeistert.“ Im Sommer 2020, zur Einweihung des Wasserstoff-Produktionsstandortes in Bosbüll, war er bereits Gast gewesen. Besonders beeindrucke ihn der ganzheitliche Ansatz, dass bei eFarm von der Produktion über die Verbreitung bis zur Antriebstechnologie und Flottennutzung alles abgedeckt werde. „Ich hoffe sehr, dass der nordfriesische Pioniergeist, Ihre Begeisterung und Innovationfreude auf viele andere Regionen, Unternehmen und Projekte abfärben.“

Zwei mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenbusse sind bereits seit Mai im Linienverkehr in Nordfriesland im Einsatz. Eine zweite Wasserstofftankstelle in Husum ist im Probebetrieb und wird am 13. September für die Öffentlichkeit freigegeben. Tankstellen und Busse sind Teil des Verbundprojekts eFarm, an dem insgesamt 20 Gesellschafter aus dem Norden beteiligt sind. Die Energie für die Wasserstofferzeugung stammt aus Windparks im Norden Schleswig-Holsteins. Direkt vor Ort erzeugen Elektrolyseure mit dem Windstrom klimaneutralen Wasserstoff. Dieser wird an den beiden öffentlichen Tankstellen in Niebüll und Husum verkauft. Die lokale Verknüpfung von Erzeugung und Verbrauch sowie die Kopplung der Sektoren Strom, Mobilität und Wärme sind die Grundgedanken von eFarm.

„Aus Erneuerbaren Energien produzieren und vertreiben wir ab jetzt unter anderem Treibstoff für die Mobilität in Nordfriesland. Das hat es meines Wissens noch nicht gegeben. Wir können mit eFarm heute schon etwa 1.200.000 Liter Diesel pro Jahr ersetzen und dieses in den nächsten Jahren vervielfachen. Was es jetzt braucht, sind Anreizsysteme, die die LKW- und Busbetriebe für Investitionen in die Fahrzeuge nutzen können“, erklärt Ove Petersen den Stellenwert des Projektes eFarm. Der Ansatz von eFarm scheint auch andere zu überzeugen: Schon vor seiner Fertigstellung war eFarm zur Blaupause für weitere Wasserstoffregionen in Deutschland geworden.  

www.gp-joule.de

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