In Zeiten von Generation (Gen) Z sind traditionelle Unternehmensleitbilder und Führungsstrukturen out – gefragt sind Agilität und Vielfalt in der Führungs- und Arbeitskultur. Für Kfz-Betriebe heißt das: Umdenken auf Führungsebene und den Innovationsgeist der Mitarbeitenden fördern sowie vielfältige Arbeitsbedingungen schaffen.
Die neue Generation stellt an die Arbeitswelt hohe Ansprüche. Das Kfz-Gewerbe muss sich dieser Veränderung stellen. Bei einem einfachen „Weiter so“ der bisherigen Führungskultur trotz des Vordringens der zwischen 1996 und 2010 geborenen Gen Z auf den Arbeitsmarkt könnte es zu einem Crash mit den jungen Menschen kommen, gibt Promotor Geschäftsführer Andreas Serra zu bedenken. Eine rasche Neuausrichtung sei laut Serra daher vor allem beim Umgang mit Bewerbungen durch Chefetage notwendig.
Defizite in Sachen digitale Bewerbung beheben
„Immer noch werden digitale Bewerbungen sehr langsam, nicht digital und uninteressant beantwortet.
Persönliches Kennenlernen durch den Chef, innovative Reaktionen wie ein kurzes Video oder eine
Reaktion auf ‚Augenhöhe‘ fehlen sehr häufig“, sagt der Promotor Geschäftsführer. Ein Dorn im Auge
seien den Bewerbern der Millennials und Gen Z auch die Jobbeschreibungen. Hier lautet Serra
zufolge der Vorwurf: „Alles wird erwartet und versprochen.“ Die Details und das Spannende rund um
die neue Aufgabe würden gleichwohl nicht geliefert.
Wunsch nach beruflicher und persönlicher Entwicklung
In Zeiten von Digitalisierung, Automatisierung und Globalisierung spielt eine zeitgemäße
Unternehmensführung nach Überzeugung von Andreas Serra mehr denn je eine Schlüsselrolle für
den Erfolg im Autohaus. Sprich, es dürfen jetzt nicht nur mehr die Generation X (Jahrgänge 1965 bis
1979) und die Millennials (1980 bis 1995) berücksichtigt werden. Dabei werden Gen X die grob
gerasterten Charakteristika „pragmatisch, selbstständig, Streben nach hoher Lebensqualität und Zeit
ist wertvoller als Geld“ zugeordnet, den Millennials die Attribute „Leben im Moment, Technik- und
Digitalaffinität und 24 Stunden online“ – Grenzen fließend. Vielmehr gilt es darüber hinaus, sich der Bedürfnisse der Gen Z bewusst zu sein. So steht bei dieser Generation New Work und damit der
Wunsch einer Kombination von beruflicher Entwicklung und persönlicher Entfaltung ganz oben auf der
Agenda. Sie hat klare Vorstellungen hinsichtlich des Führungsstils ihres künftigen Arbeitgebers. Diese
lauten: Wertschätzung, Kommunikation auf Augenhöhe und promptes Feedback auf ihre Arbeit.
Wachstums- und Entfaltungsfreiräume im Beruf sind ihr genauso wichtig wie Struktur im Alltag und
Work-Life-Trennung. Nach dem 9-to-5-Arbeitstag ist Freizeit angesagt und die ist ihr ebenso wie eine
auf Vertrauen und Eigenverantwortung basierende Unternehmenskultur ihres Arbeitgebers heilig.
Generell sehnen sich die Digital Natives neben einem höheren Sinn in der Arbeit nach Sicherheit. Mit
festen Verträgen in der Hand wollen sie der schnelllebigen digitalen Globalisierung entgegensteuern.
Umstellung von Millennials auf GenZ
Hatte das Gros der Unternehmen gerade erst angefangen, sich auf die Millennials mit ihrer neuen
Sicht auf Homeoffice und flexible Arbeitszeiten einzustellen, heißt es also jetzt, sich mit der Gen Z
erneut umzustellen. So ist diese jüngere Generation in Sachen Karriere zurückhaltender, braucht
mehr Freiraum für eigene Ideen und Kreativität am Arbeitsplatz und ist fordernder in Bezug auf das
eigene Leistungsfeedback. Für die Gen Z ist die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit der Generation vor
ihr ein mahnendes Beispiel, zu groß der Einschnitt in das Privatleben. Führungskräfte müssen somit
heute in einer noch viel komplexeren Welt deutlich heterogene Teams zusammenhalten und
gemeinsam mit ihnen alles daransetzen, um auf der Erfolgsspur zu bleiben. „Führung ist insgesamt
schwieriger geworden. Wer als Autohausunternehmer jedoch bereit ist, festgefahrene Denkmuster zu
überwinden, Offenheit für Innovation im Betrieb und somit einen neuen Führungsstil zu entwickeln, der
auch den Bedarf der neuen Generation mit einbezieht, hat gute Chancen auf Erfolg in Zeiten des
Umbruchs“, ist Serra überzeugt