Eversys – Qualitätskaffee aus Vollautomaten erobert den Markt: Interview mit Christian Haeuter

Commercial Director und Mitglied des Vorstandes, Eversys S.A.
Foto: Christian Haueter

„Qualitätskaffee aus Vollautomaten wird im Markt vermehrt und auch in neuen Segmenten zum Einsatz kommen.“

Kaffeevollautomaten sind heute weit mehr als Lieferanten des beliebten Heißgetränks: Sie helfen Ressourcen zu sparen, greifen den Baristi unter die Arme und garantieren ungetrübten Kaffeegenuss auch nach der tausendsten Tasse. Wie diese cleveren Maschinen Baristi unterstützen, welche Trends in der Kaffeebranche noch auf uns zukommen werden und wie er seinen Kaffee am liebsten trinkt, verrät Christian Haeuter, Commercial Director und Vorstandsmitglied von Eversys, in einem spannenden Interview.

Welche Trends sehen Sie im Bereich der Kaffeevollautomaten?

Lange Zeit waren Vollautomaten vor allem da um das Brühen von Kaffee zu vereinfachen. Perfekte Qualität wurde eher den Siebträgermaschinen zugeschrieben. Heute ist die Abgrenzung weniger trennscharf. Die neue Generation von Vollautomaten ist traditioneller Qualität durchaus gewachsen und in Kombination mit intelligenter Automatisierung im Tagesgeschäft vermutlich sogar überlegen. Gerade bei der Espressoextraktion und beim Milchschaum hat sich bei der Vollautomatentechnologie viel getan. Und Eversys treibt diese Entwicklungen seit Jahren stark mit voran.

Der Kaffeemarkt hat sich in der Pandemie auch stark verändert. Vor allem in Bezug auf die Verfügbarkeit von Fachkräften, von denen sich viele inzwischen neue Jobs gesucht haben und dem Markt nicht mehr zur Verfügung stehen. Neue qualifizierte Leute zu finden ist heute ebenfalls schwierig. In dieser Situation ist die neue Generation von Vollautomaten zu einer echten Lösung geworden. Ein einzelner Barista profitiert von einer höheren Produktivität und Konsistenz, ohne dabei den Kontakt mit seinen Kunden oder die Qualität zu vernachlässigen. Nach meiner Einschätzung wird Qualitätskaffee aus Vollautomaten daher im Markt vermehrt und auch in neuen Segmenten zum Einsatz kommen.

Welche neuen Segmente sehen Sie?

Ich sehe Vollautomaten künftig auch im Spezialitäten-Kaffeegeschäft. Das ist ebenfalls ein großes Thema bei Eversys. Oder auch in völlig anderen Bereichen wie in Ghost Kitchens. Hier kommt es auf Qualität, Konsistenz und ebenfalls Produktivität an. Da passen hochwertige Vollautomaten sehr gut ins Konzept.

Kaffeevollautomaten und Baristi – wie passt das zusammen?

Die Kooperation mit Baristi ist aus meiner Sicht absolut notwendig. Man muss Kaffee erklären können. Und wer kann das besser als ein Barista? Sein Vorteil: Er wird mit Eversys-Maschinen deutlich produktiver. So lassen sich Stoßzeiten auch mit weniger Fachkräften im Store gut managen. Das ist bei der aktuell schwierigen Personallage, in der viele sich die Frage stellen, ob sie ihr Geschäft öffnen können oder nicht, ein großes Thema. Daher sind Kaffeevollautomaten für Baristi eine hervorragende Unterstützung.  

Wie können Sie Ihre Kunden in der aktuell schwierigen Marktsituation (hohe Energiekosten, Personalmangel etc.) unterstützen?

Wir können unseren Kunden auf der ganzen Welt bei verschiedenen aktuellen Themen hervorragend unter die Arme greifen. Eversys liefert konstante Qualität – der tausendste Kaffee schmeckt genau wie der erste. Und automatisierte Reinigungszyklen, auch im Milchbereich, sparen den Baristi Zeit, die sie für ihre Kunden nutzen können. Ein weiterer wichtiger Faktor: Telemetrie. Wir haben gezeigt, dass damit bis zu einem Drittel aller Serviceanfragen aus der Ferne gelöst werden kann, was eine enorme Kostenersparnis für die Kunden bedeutet. Das hilft nicht nur ihnen, sondern auch unseren Partnern, gut über die Runden zu kommen. Auch der effiziente Einsatz von hochwertigen Ingredienzen wie Frischmilch ist ein großes Thema. Mit unserem 1.5 Step Milchsystem haben wir eine Technologie entwickelt, die es erlaubt, immer die exakte Menge Milch zu benutzen und keinen Abfall zu generieren, weil nichts weggeschüttet werden muss.

Lässt sich die Kostenersparnis bei Milch beziffern?

Das ist schwierig, denn gerade in Deutschland mit seinen zahlreichen Milchalternativen gibt es große Preisunterschiede. Lassen Sie mich das Einsparpotenzial anhand der Milchmenge aufzeigen. In traditionellen Maschinen kann man davon ausgehen, dass ca. 10 ml Milch beim Aufschäumen verschwendet werden. Bei 150 Milchgetränken pro Tag kommen so schnell 1,5 Liter Milch zusammen. Bei 25 Geschäftstagen reden wir schon von 37,5 Litern. Dazu kommen noch die Energiekosten, um diese Milch zu wärmen, und der unnötig produzierte Verpackungsabfall. Hier kommt also allerhand zusammen.

Was wird der nächste Schritt bei der Entwicklung neuer Maschinen sein, über Telemetrie hinaus?

Telemetrie hat noch viel Entwicklungspotenzial. Wir sehen unseren Auftrag darin, bestehende Lösungen weiter zu optimieren und beispielsweise Fernwartung noch besser in Wartungsverträge mit Partnern einzubinden. Und wir haben noch viele weitere Themen in der Pipeline. Zum Beispiel können Kaffeemaschinendisplays auch für Werbe- und informationszwecke genutzt werden, wie in großen Büros und im Selbstbedienungsumfeld. Die Kernfrage bei allem ist: Wie einfach ist es nutzbar? Wir verstehen es als unser Auftrag, die Telemetriethemen noch einfacher und zugänglicher zu gestalten. Kaffee schläft bekanntlich nicht, weswegen wir auch die Kerntechnik der Vollautomaten immer weiterentwickeln, um die Prozesse in der Maschine noch effizienter zu gestalten. So kommt beispielsweise die Légacy inzwischen mit weniger Teilen und weniger Energie aus. Und neue Trends wie Cold Brew sind ein Thema, das wir bestimmt auch weiterverfolgen werden. Von uns sind noch einige spannende Entwicklungen zu erwarten.

Die eigene Marke vermarkten oder im Verbund mit Vertriebspartnern wie Coffema – wo sehen Sie die Vor- und Nachteile?

Eine gute Frage. Eigenvermarktung und die Kooperation mit Partnern sind beides Multiplikatoren für die Marke. Mit Partnern können wir die Interaktion mit den Kunden um ein Vielfaches erhöhen. Im Fokus aller Aktivitäten steht immer die Interaktion mit dem Kunden. Und unsere Partner bringen hier einen sehr wertvollen Beitrag, weltweit nahe an unseren Kunden dran bleiben zu können. Außerdem bekommen wir durch unsere Partner und ihre Mitarbeitenden ein sehr granulares Feedback aus den Märkten, das wir selbst nicht bekämen. Herausfordernd sind das sehr schnelle Wachstum von Eversys und das hohe Entwicklungstempo. Alle Infos in diesem dynamischen Umfeld immer mit genügend Vorlauf an die Partner zu geben ist nicht ganz einfach. Daher sind wir sind auf vertraute Partner wie z.B. Coffema angewiesen.

Wo sehen Sie die Marke Eversys in fünf Jahren?

Eversys wurde im 2009 gegründet und unsere Marke entwickelt sich seit Jahren sehr dynamisch. Ich wünsche mir, dass Eversys in fünf Jahren mindestens genauso erfolgreich unterwegs ist wie bisher. Wohl aber deutlich etablierter – als Marke, Unternehmen und in der Installationsbasis. Das wird Eversys helfen, die Nähe zum Kunden in bestehenden, aber auch neuen Märkten zu vertiefen.

Wir haben klare Pläne, unsere Technologie weiter zu entwickeln und damit in der Domäne der hochwertigen Vollautomaten weiterhin tonangebend zu sein. Und eines ist sicher, an Ideen wird es uns auch in 5 Jahren nicht fehlen.

Ihre Vision für Eversys?

Trotz dem dynamischen Wachstum bleiben wir uns selbst treu und setzen dabei gleichzeitig voll auf Qualität. Dieses Level wollen wir auch in den kommenden zehn Jahren halten und weitere Technologien mit Eversys-Niveau auf den Markt bringen. Anders gesagt, wir wollen „cutting edge“ bleiben. Ansonsten werden wir uns weiter verstärken, um dem Wachstum gerecht zu werden – damit Eversys Eversys bleibt.

Wie trinken Sie Ihren Kaffee am liebsten?

Ich bin ein Espresso-Mensch und trinke ihn schwarz ohne alles. Für mich sind die Qualität der Bohnen und die Rezeptur wichtig. Deswegen investiere ich bei meinen Reisen in der ganzen Welt viel Zeit mit Baristas und Röstern. Mindestens einige Päckchen Bohnen bringe ich immer im Gepäck mit nach Hause. Wenn ich dann Zeit und Muße habe, kommen sie in die Maschine und werden genüsslich degustiert. Während meiner Zeit in China bin ich sogar einige Kilometer zu Fuß durch Urumqi am Rande der Taklamakan Wüste zum nächsten Coffeeshop gelaufen, um einen guten Espresso zu bekommen. Für mich gibt es keinen Tag ohne Espresso.  

Über Christian Haueter
Christian Haueter ist Commercial Director und Vorstandsmitglied von Eversys. Seinen ersten Espresso hat er bereits mit zwölf Jahren getrunken. Seitdem hat er Kaffees auf der ganzen Welt verkostet. Sein Ziel: „Das Eversys-Team befindet sich an einem weiteren Wendepunkt in seinem faszinierenden Wachstumsprozess. In Erwartung der vielen spannenden neuen Projekte und Herausforderungen freue ich mich, das nächste Kapitel der kommerziellen Entwicklung bei Eversys zu leiten.“

www.eversys.com/de

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