en2x – Initiative “Molekülwende jetzt” für mehr Planungssicherheit

en2x-Hauptgeschäftsführer Dr. Christian Küchen und Pressesprecher Alexander von Gersdorff (rechts)
Foto: en2X

Die Industrie braucht eine Planungssicherheit für neue Investitionen im Bereich der Energie- und Molekülwende und fordert dies von der Politik im Rahmen eines neuen Projekts: “Molekülwende jetzt” heißt die Initiative des Verbandes “en2x”.

Hintergrund ist, dass die Energiewende aus der Sicht des Verbandes auch 2024 immer noch praktisch nur eine Stromwende ist, während die Transformation bei Molekülen (wie Mineralöl und Gas), in Deutschland rund 80 Prozent der Primärenergie, kaum vorankommt. Der Verband wünscht sich einen konstruktiven Dialog auf nationaler und europäischer Ebene. Aus der Sicht der Wirtschaft sollten die vielen involvierten Ministerien besser Hand in Hand arbeiten.

“Strom macht derzeit nur wenig mehr als 20 Prozent des Endenergiebedarfs in Deutschland aus, den Rest tragen Moleküle zur Versorgung bei, die heute noch zum weit überwiegenden Teil fossilen Ursprungs sind“, so “en2x”-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen. Dazu kommen die Grundstoffe für die Chemieindustrie. „Zusätzlich zur Stromwende brauchen wir daher eine Molekülwende: CO2-neutraler Wasserstoff, nachhaltige biogene und synthetische Energieträger sowie CO2-neutrale chemische Rohstoffe müssen in den Fokus der Energiewende rücken.“

Grünen Wasserstoff voranbringen

Um den grünen Wasserstoff voranzubringen, müsse die Infrastruktur gegeben sein, ebenso wie die Import-Infrastruktur. Um die Leitungen auch zu füllen, werde allerdings der CO2-reduzierte Wasserstoff gebraucht. Um große Mengen für die Industrie zur Verfügung stellen zu können, werde anfangs aber auch blauer Wasserstoff benötigt, zusätzlich zum grünen Wasserstoff. Mit Regulierungen könne man hier viel steuern, so “en2x”-Hauptgeschäftsführer Dr. Christian Küchen.

Man gehe davon aus, dass bis 2030 um die 400 Milliarden zusätzliche Invests benötigt werden, so der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Zur Molekülwende gehöre auch eine erfolgreiche Energiewende und die entsprechende Infrastruktur. Wir brauchen zum Erreichen der Klimaziele künftig riesige Mengen an grünen Molekülen“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des BDI, Holger Lösch. „Wir erleben jedoch ein völlig ungeeignetes regulatorisches Umfeld, unsere Innovationskraft wird auf deutscher und europäischer Ebene gebremst.“ Die Folge sei Unsicherheit für potenzielle Anbieter von grüner Energie sowie deren potenzielle Nutzer. „Wir brauchen auf Bundes- und EU-Ebene dringend eine bessere Balance zwischen Ökonomie und Ökologie, damit Europa im Wettbewerb um die globale Marktführerschaft im Bereich Greentech mit den USA und China mithalten kann.“

Michael Wolters, Industriegruppensekretär der IG BCE: „Wir haben uns die ökologische Transformation auf die Fahnen geschrieben. Unsere Betriebsräte in der Mineralölindustrie sehen aber mit Sorge, wie schleppend der Prozess voranschreitet. Es fehlen Anbindungen an das zukünftige Wasserstoffnetz und es gibt zu wenige Reallabore und Demonstrationsprojekte, weil sich entweder die Genehmigungen ewig hinziehen oder wegen mangelnder Planungssicherheit die Investoren nicht aufspringen. Wir brauchen klare Rahmenbedingungen, sonst droht mit den Raffinerien ein wichtiger Baustein aus dem Verbundnetzwerk der Grundstoffproduktion herausgerissen zu werden.“

Der Verband “en2x” veröffentlichte außerdem einen neuen en2x-Fortschrittsbericht zur Molekülwende.

www.en2x.de 

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