eFuel Alliance – CO2-neutrale Kraftstoffe mit Zukunft in Europa

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Das Plenum des Europäischen Parlaments entschied sich in seiner Sitzung gegen die Einführung eines Kohlenstoff-Korrektur-Faktors (CCF) zur Anrechnung von erneuerbaren Kraftstoffen im Rahmen der CO2-Flottenziele für schwere Nutzfahrzeuge, sprach sich gleichzeitig jedoch für die Definition einer neuen Fahrzeugklasse aus, die ausschließlich mit erneuerbaren Kraftstoffen betrieben wird. Außerdem bestätigte das Parlament eine Definition CO2-neutraler Kraftstoffe anhand der Kriterien der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED). Vorschläge der EU-Kommission diese Definition im Rahmen der PKW-Regulierung zu verschärfen, wurden damit abgewiesen. 

„Wir hatten heute die Möglichkeit das Dekarbonisierungspotenzial CO2-neutraler Kraftstoffe im Straßengüterverkehr zu erschließen und damit Verbraucher wie Speditionen vor einseitigen und unflexiblen Entscheidungsoptionen zu bewahren“, so Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance. „Das Parlament entschied sich jedoch mit knapper Mehrheit nicht vom ‚All-electric‘-Ansatz abzuweichen und damit das de-facto Verbrenner-Aus bei LKW zu unterstreichen. Ohne CCF werden bestehende und künftig steigende Mengen CO2-neutraler Kraftstoffe nicht im Kraftstoffmix berücksichtigt.“ 

Mittels CCF war geplant den Kraftstoffmix realpolitisch in der CO2-Flottenregulierung schwerer Nutzfahrzeuge widerzuspiegeln. Über die Einführung des CCF war im Vorfeld kontrovers diskutiert worden. Die Entscheidung folgt auf die kürzliche Positionierung des Rats der Umweltminister der EU, der sich ebenfalls gegen die Einführung des CCF ausgesprochen hatte.  

CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2040 um 90 Prozent reduzieren

Der derzeitige Kommissionsvorschlag sieht vor, die CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2040 um 90 Prozent zu reduzieren. Bis dato sind kaum batterieelektrische LKW zugelassen, beziehungsweise im Einsatz. Die größten Herausforderungen für Logistikanbieter sind weiterhin die nicht vorhandene Ladeinfrastruktur sowie hohe Anschaffungskosten. 

Ferner folgte das EU-Parlament der EU-Kommission Fahrzeuge zuzulassen, die mit Wasserstoffverbrennungsmotoren angetrieben werden. Diese sind als Null-Emissionsfahrzeuge anerkannt. Wasserstoff ist als eFuel der entscheidende erste Baustein in der Produktionskette. Nichtsdestotrotz müssen auch hier neue Fahrzeuge zugelassen werden. Bestehende Dieseltrucks können nicht mit Wasserstoff betrieben werden, auch die Tankinfrastruktur für Wasserstoff-LKW lässt Fragen offen. 

Mit der Definition CO2-neutraler Kraftstoffe und der Einführung einer Fahrzeugklasse, die ausschließlich mit klimafreundlichen Kraftstoffen betrieben wird, zeigt das EU-Parlament jedoch pragmatische Züge: „Es ist richtig den bisherigen Regulierungsansatz zu überdenken, dass nur Fahrzeuge klimaneutral sind, die am Auspuff nettonull Emissionen ausstoßen. Schrittweise die Energieträger in die Regulierung einzubeziehen, mit denen die Fahrzeuge betrieben werden, ist wichtig. Das ist ein grundlegender Schritt in Richtung realem Klimaschutz, öffnet Türen für zukünftige Revisionen und für die ausstehende PKW-Debatte“, so Diemer. 

Die Trilog-Verhandlungen, die zu einer finalen Einigung in der CO2-Flottenregulierung schwerer Nutzfahrzeuge führen sollen, sind Anfang 2024 wahrscheinlich.  

www.efuel-alliance.eu

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