dena – Forsa-Umfrage gibt Rückenwind zur CO2-Reduzierung

dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp
Foto: Götz Schleser

Was genau halten die Deutschen überhaupt von E-Autos, ÖPNV und autofreien Städten? Dies hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit einer repräsentativen Befragung im Rahmen der Informationsplattform „alternativ mobil” untersucht. An der vom forsa-Institut im November 2022 durchgeführten Umfrage haben rund 1.000 Personen im Alter von über 18 Jahren teilgenommen.

Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der dena sagte: „Ob E-Auto, ÖPNV oder Fahrrad – viele Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen sich für eine Veränderung ihres Mobilitätsverhaltens offen. Geht es jedoch um die konkrete Umsetzung, scheitert die Verkehrswende laut Umfrage noch immer an einem flächendeckend attraktiven Angebot des ÖPNVs, fehlender Ladeinfrastruktur und integrierten Mobilitätskonzepten. Hier gilt es für die Politik nun, mit schnell wirksamen Maßnahmen und einem langfristigen Regulierungsrahmen anzusetzen. Die aktuellen Zahlen des UBA zeigen, dass schnelles Handeln im Verkehrssektor dringend geboten ist. Die Unterstützung der Bevölkerung ist gegeben.“

Hohe Kaufpräferenz für alternative Antriebe

Besonders deutlich zeigt sich der Veränderungswille der Deutschen beim Verbrenner-Aus ab 2035, das aktuell auf Ebene der Europäischen Union für Benziner und Diesel verhandelt wird. Ganze 76 Prozent aller Befragten befürworten dieses Vorhaben grundsätzlich. 25 Prozent finden es gut, würden jedoch einen späteren Zeitpunkt bevorzugen. Zum Vergleich: Im Vorjahr lagen die Zustimmungswerte für das Verbot von Verbrenner-Neuzulassungen ab 2035 noch bei 34 Prozent. Ein klares Votum zugunsten alternativer Antriebe also, das sich in ähnlicher Weise auch bei den Kaufpräferenzen zeigt. Hier würde sich derzeit fast ein Drittel aller Befragten (31 Prozent) bei Anschaffung eines Neuwagens für ein batterieelektrisches Auto (BEV) entscheiden. Im Antriebsvergleich liegt es damit auf Platz eins, gefolgt von Benzinern (25 Prozent), Brennstoffzellen (12 Prozent), Hybriden und Plug-Ins (jeweils 9 Prozent) sowie Diesel (7 Prozent). Als Gründe gegen eine BEV-Beschaffung nannten die Befragten vor allem Bedenken bei der Reichweite, fehlende Ladeinfrastruktur und den Kaufpreis. Hier helfen aktuell politische Förderprogramme; ein Ansatz, der mehrheitlich unterstützt wird. So plädieren 69 Prozent der Befragten für eine Beibehaltung der BEV-Kaufförderung und 45 Prozent sogar für eine Fortführung in der bisherigen Höhe.

E-Auto erfolgreicher, Wasserstoff sinnvoller?

Unabhängig von der eigenen Kaufpräferenz wurden die Teilnehmenden auch nach ihrer Einschätzung zur Marktentwicklung und Nachhaltigkeit der verschiedenen Antriebsarten gefragt. Geht es um die Marktentwicklung, sehen sie wenig überraschend den batterieelektrischen Antrieb an der Spitze: 45 Prozent sehen ihn in 2030 als die dominierende Antriebsart im Markt. Mit klarem Abstand dahinter wurden die Brennstoffzelle und der Verbrennungsmotor genannt. Deutlich überraschender ist dagegen das Ergebnis zur Nachhaltigkeit. Gefragt, welche Antriebsart unter ökologischen Gesichtspunkten für am sinnvollsten gehalten wird, entschieden sich ganze 52 Prozent für Wasserstoff. Das E-Auto folgt erst mit deutlichem Abstand (25 Prozent). Etwas relativiert wird dieses Ergebnis allerdings durch den gefühlten Informationsstand der Befragten. Denn während 38 Prozent ihr Wissen zum batterieelektrischen Antrieb als eher gut einschätzen, ist dies bei Wasserstoff bei nur 12 Prozent der Fall. Die höchsten Werte erzielen hier Benziner (58 Prozent) und Diesel (48 Prozent), allerdings ebenfalls mit abnehmender Tendenz.

www.dena.de

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