Clever Tanken – Städteranking der Spritkosten für November 2023

Foto: InfoRoad/Clever Tanken

Die Kraftstoffpreise an deutschen Tankstellen sind im November den zweiten Monat in Folge gesunken. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken. Danach sank der Preis für einen Liter Super E10 um rund vier Cent, Diesel wurde um rund sechs Cent pro Liter günstiger. Ein Liter Super E10 kostete im November im bundesweiten Durchschnitt rund 1,7723 Euro. Das sind etwa 4,33 Cent weniger als im Oktober. Bei vier Tankfüllungen à 60 Liter bedeutet dies eine Ersparnis von rund 10,39 Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (1,8363 Euro) war der Liter Super E10 im November rund 6,4 Cent pro Liter günstiger. Bei vier Tankfüllungen à 60 Liter entspricht dies einer Ersparnis von etwa 15,36 Euro. Ein Liter Diesel kostete im November rund 1,7622 Euro und so rund 5,9 Cent weniger als im Oktober. Damit zahlten Autofahrerinnen und Autofahrer im November für vier Tankfüllungen à 60 Liter rund 14,16 Euro weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (1,9749 Euro) war der Liter Diesel im vergangenen Monat rund 21,27 Cent günstiger. Vier Tankfüllungen à 60 Liter kosteten damit rund 51,05 Euro weniger als im November 2022. „Ausschlaggebend für die sinkenden Kraftstoffpreise im November waren die anhaltenden Sorgen der Börsianer um die weltweite Konjunkturentwicklung. Diese drücken seit langem auf die Nachfrage nach Rohöl und damit auf die Öl- und letztlich auch auf die Kraftstoffpreise“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken.

Benzin-Diesel-Schere: Diesel wieder günstiger als Benzin

Der Preisunterschied zwischen Super E10 und Diesel betrug im November etwa 0,0101 Euro pro Liter. Damit hat sich die Preisschere zwischen Benzin und Diesel zugunsten von Diesel geschlossen. Im Vormonat war die Preisdifferenz noch umgekehrt. Der Unterschied betrug minus 0,0056 Euro pro Liter zuungunsten von Diesel. Steffen Bock rechnet nicht damit, dass der Dieselpreis in den kommenden Wochen noch deutlicher unter den Benzinpreis fallen wird, da die Nachfrage nach Heizöl saisonbedingt hoch ist und sich das auch auf die Preise an den Zapfsäulen auswirkt.

Die günstigsten und teuersten Tanktage

Der günstigste Tanktag sowohl für Super E10 als auch für Diesel war Mittwoch, der 29. November. An diesem Tag kostete der Liter Super E10 im Bundesdurchschnitt rund 1,7520 Euro, der Liter Diesel rund 1,7360 Euro. Am teuersten war Super E10 dagegen am Freitag, den 3. November, mit rund 1,8030 Euro je Liter. Diesel war am Sonntag, den 5. November, mit 1,8120 Euro am teuersten.

Städteranking: Berlin ist neue günstigste Super-E10-Tankstadt

Beim monatlichen Clever-Tanken-Preisvergleich der 20 größten deutschen Städte belegte im November-Ranking Berlin (1,7362 Euro) den ersten Platz der günstigsten Super-E10-Tankstädte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Duisburg (1,7365 Euro) und Bonn (1,7389 Euro). Bonn gab damit nach acht Monaten in Folge den ersten Platz ab, Duisburg wiederum belegte zum fünften Mal nacheinander den zweiten Platz und Berlin schaffte es nach elf Monaten Pause erstmals wieder unter die Top drei. Am teuersten war Super E10 im November in München (1,7991 Euro), Frankfurt am Main (1,7866 Euro) und Nürnberg (1,7771 Euro). Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im teuren München durchschnittlich rund 431,78 Euro und damit rund 15,10 Euro mehr als im günstigen Berlin. Dieselkraftstoff war im November erneut am günstigsten in Bonn (1,7213 Euro) und Duisburg (1,7381 Euro). An dritter Stelle folgte Bielefeld (1,7398 Euro). Bonn ist damit bisher Spitzenreiter der günstigsten Diesel-Tankstädte im Jahr 2023. Zehn Monate in Folge hatte die Bundesstadt die Poleposition inne, gab sie im September kurzzeitig ab und hat sie seit Oktober wieder eingenommen. Am teuersten war der Liter Diesel im November dagegen erneut in München (1,7955 Euro) und Leipzig (1,7773 Euro). An dritter Stelle lag Nürnberg (1,7763 Euro).

Entspannung an den Ölmärkten führt zu Entspannung an den Zapfsäulen

Neben Spekulationen über eine gedrosselte Nachfrage der großen Verbraucherländer USA und China drückte laut Steffen Bock auch die Lage im Nahen Osten auf die Öl- und damit auf die Kraftstoffpreise. Für Entspannung an den Ölmärkten sorgte dabei, dass es im Krieg zwischen der radikal-islamischen Palästinensergruppe Hamas und Israel bisher nicht zum befürchteten Flächenbrand und damit zu größeren Lieferausfällen gekommen ist. Zum Monatsende erhielten die Rohölnotierungen im Vorfeld der Online-Tagung der Opec+ am gestrigen Donnerstag jedoch Auftrieb. Das Ölkartell traf sich online, um zu entscheiden, ob man auf die Linie von Saudi-Arabien einschwenkt und zusätzliche Fördermengenkürzungen umsetzt. Das Ergebnis der Sitzung: Saudi-Arabien und Russland werden ihre bestehenden Einschränkungen von insgesamt 1,3 Millionen Fass (je 159 Liter) pro Tag bis März 2024 beibehalten. Sechs weitere Mitglieder des Kartells aber wollen ihre täglichen Fördermengen im ersten Quartal 2024 zusätzlich um fast 700.000 Fass Rohöl drosseln.

Ausblick: Driving Season und höhere CO2-Steuer

Für den Dezember rechnet Steffen Bock spätestens gegen Ende des Monats mit steigenden Kraftstoffpreisen. „Zum einen startet ganz Deutschland in die Weihnachtsferien und damit in die Driving Season. Zum anderen tritt am 1. Januar 2024 die nächste Stufe der CO2-Steuererhöhung in Kraft. Das könnten die Mineralölgesellschaften zum Anlass nehmen, bereits Ende Dezember die Preise zu erhöhen“, erklärt Steffen Bock. Ab dem 1. Januar 2024 steigt der Preis pro Tonne CO2 deutlich von derzeit 30 Euro auf 40 Euro. Pro Liter Benzin und Diesel werden damit zu Beginn des neuen Jahres etwa 11,3 beziehungsweise etwa 12,6 Cent CO2-Steuer fällig – das sind jeweils rund drei Cent mehr als 2023. 

www.clever-tanken.de

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