
Grafik: infoRoad GmbH / Clever Tanken
Mini-Entlastung beim Benzin, Preisdruck beim Diesel: So lässt sich die Entwicklung der Kraftstoffpreise im Juli zusammenfassen. Laut aktueller Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes „Clever Tanken“ lag der bundesweite Durchschnittspreis für Super E10 im Juli bei rund 1,6685 Euro. Das war knapp 1 Cent weniger als im Juni (1,6771 Euro). Damit war Super E10 so günstig wie noch in keinem anderen Monat des laufenden Jahres. Für Diesel mussten Autofahrende hingegen 1,6119 Euro pro Liter zahlen, rund 3 Cent mehr als im Vormonat (1,5789 Euro).
Im Vergleich zum Juli 2024 war Super E10 im vergangenen Monat deutlich günstiger. Damals kostete der Liter im Schnitt 1,7590 Euro. Das waren rund 9 Cent mehr als im Juli 2025. Wer viermal 60 Liter tankte, sparte damit rund 21,72 Euro gegenüber dem Vorjahr. Auch für Diesel zahlten Autofahrende weniger als vor einem Jahr. Der damalige Durchschnittspreis lag bei 1,6433 Euro pro Liter, im vergangenen Juli waren es etwa 3 Cent weniger. Auf vier Tankfüllungen gerechnet, entspricht das einer Ersparnis von rund 7,54 Euro.
Entlastung hätte deutlicher ausfallen können
„Zwar ist der Preis für Super E10 im Juli leicht gesunken. Doch angesichts rückläufiger Rohölnotierungen hätte die Entlastung an den Zapfsäulen noch deutlicher ausfallen können – auch für Diesel“, erklärt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von „Clever Tanken“. „Die Entwicklung an den internationalen Rohölmärkten im Juni sind an den Tankstellen damit wie schon in den vergangenen Monaten nur bedingt weitergegeben worden.“
Ausblick
Für August rechnet Steffen Bock weiterhin mit volatilen Preisen an den Zapfsäulen, da sich an den internationalen Rohölmärkten derzeit gemischte Tendenzen abzeichnen. Sowohl die jüngsten Handelsabkommen zwischen den USA, Japan und der EU als auch geopolitische Spannungen – etwa durch mögliche neue Sanktionen gegen Russland oder die anhaltende Unsicherheit in Förderregionen im Nahen Osten – dürften im August für weiteren Aufwärtsdruck auf die Rohölpreise sorgen. Zusätzlich könnten rückläufige Lagerbestände – etwa in den USA aufgrund der „Driving Season“, also der Sommerreisezeit – zu weiteren Preisschüben führen.
Entscheidend wird zudem sein, ob die Opec+ an ihrer expansiven Förderpolitik festhält. Sollten die Produktionsmengen weiter steigen, könnte das den Preisauftrieb dämpfen.