Clever Tanken – Kraftstoffpreise im August trotz Sommerferien gesunken

Städteranking der Spritkosten für August 2025.
Foto: infoRoad GmbH / Clever Tanken

Trotz der bundesweiten Sommerferien sind die Kraftstoffpreise im August gefallen. Wie eine aktuelle Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes „Clever Tanken“ zeigt, kostete ein Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt rund 1,6534 Euro. Das waren etwa 2 Cent weniger als im Juli (1,6685 Euro). Damit fielen die Preise für Super E10 auf einen neuen Tiefstwert in diesem Jahr. Für Diesel zahlten Autofahrer im August 1,5737 Euro pro Liter und somit rund 4 Cent weniger als im Vormonat (1,6119 Euro).

Auch der Preisunterschied im Vergleich zum Vorjahr fällt deutlich aus. Gegenüber August 2024 war Super E10 im vergangenen Monat rund 6 Cent günstiger. Damals hatte der Liter im Schnitt 1,7127 Euro gekostet. Viermal Auftanken à 60 Liter war damit rund 14,23 Euro preiswerter als vor einem Jahr. Für Dieselfahrer fiel die Ersparnis gegenüber dem Vorjahr geringer aus. Im August 2024 hatte der Liter rund 1,5894 Euro gekostet und so rund 2 Cent mehr als im vergangenen Monat.

Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von „Clever Tanken“: „Im August profitierten Autofahrerinnen und Autofahrer vor allem von sinkenden Rohölnotierungen, die für eine spürbare Entlastung an den Zapfsäulen sorgten.“ An den internationalen Märkten überwogen preisdrückende Faktoren wie höhere Fördermengen, Konjunktursorgen und ein gegenüber dem Dollar erstarkter Euro, der Ölimporte für den Euroraum verbilligte. So fiel der Preis für die für Deutschland wichtige Nordseesorte Brent zeitweise auf rund 65 US-Dollar je Barrel und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Anfang Juni.

Preisabstand zwischen Benzin und Diesel vergrößert sich

Der Preisabstand zwischen Super E10 und Diesel betrug im August rund 7,97 Cent pro Liter. Im Vergleich zum Juli, als die Differenz noch bei 5,66 Cent lag, hat sich der Abstand zwischen den beiden Kraftstoffsorten damit um rund 2 Cent zugunsten von Diesel vergrößert.

Steffen Bock kritisiert: „Wenn man bedenkt, dass die Steuerdifferenz zwischen Super E10 und Diesel rund 20 Cent beträgt, ist der Dieselpreis weiterhin zu hoch.“ Als Gründe nennt er die weltweite Nachfrage nach Diesel für Lkws, Busse und Maschinen, höhere Produktionskosten durch aufwendigere Verarbeitung und Biokraftstoff-Beimischung sowie eine um 1,4 Cent höhere CO₂-Abgabe. Zudem würden viele Tankstellen den steuerlichen Vorteil von Diesel nicht vollständig an die Verbraucher weitergeben.

Ölmarkt zwischen geopolitischen Spannungen und Wirtschaftssorgen

Im August standen die Rohölmärkte im Spannungsfeld zwischen geopolitischen Konflikten und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Entscheidung der „OPEC+“, die Ölproduktion im September um 547.000 Barrel pro Tag auszuweiten, sorgte für Preisdruck. Parallel führten verschärfte US-Zölle zu Sorgen über eine Abkühlung der Weltkonjunktur, was die Nachfrageaussichten für Rohöl trübte.

Ausblick: Weiterhin schwankende Preise erwartet

„Auch wenn die Rohölpreise Ende August wieder leicht angezogen haben: Im September spricht vieles weiterhin für schwankende, tendenziell aber eher niedrige Öl- und damit Kraftstoffpreise“, sagt Steffen Bock. Höhere Fördermengen der „OPEC+“ und ein festerer Euro könnten die Preise dämpfen. Allerdings könnten massive russische Angriffe auf die Ukraine und US-Strafzölle gegen Käufer russischen Öls Preisschübe auslösen.

www.clever-tanken.de

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