
Im ersten Teil des Messe-Rückblicks in der „tankstelle“ August haben wir Sie bereits über viele Neuheiten von der Messe „Tankstelle & Mittelstand“ informiert. Jetzt geht’s weiter. Mit Teil zwei unseres CarWash-Rückblicks auf das Event in Essen.
Insektenentferner und Felgenreiniger im Sommer, Frostschutzmittel und Enteiser-Sprays im Winter – mit Autopflegemitteln sowie Schmierstoffen von bekannten Marken können Tankstellen zusätzliche Umsätze generieren. Auch bei der maschinellen Wäsche spielt Chemie eine wichtige Rolle. Innovative und nachhaltige Produkte vermitteln Autofahrern Anreize, um ein höherwertiges Programm zu wählen und mehr Geld auszugeben. Wie gut das Fahrzeug gereinigt wird, hängt auch vom Waschmaterial ab. Deshalb sollten Betreiber auf Premium-Produkte setzen. Ein weiteres großes Thema in der Autowasch-Branche ist Nachhaltigkeit.
Ein Beispiel dafür sind vollbiologische Wasseraufbereitungs-Systeme. Damit können Betreiber etwas für die Umwelt tun, ihre Kosten senken – und den Kunden ein Top-Wascherlebnis mit reinem Gewissen bieten. So schlagen sie quasi drei Fliegen mit einer Klappe. Auch im SB-Bereich können Stationäre zusätzliche Einnahmen erwirtschaften. Mit Staubsaugern und Reifendruckprüfgeräten. Sogar ohne finanzielles Risiko. Denn als Alternative zum Kauf gibt es auch Partner-Modelle mit Umsatzbeteiligung.
Damit die Chemie stimmt
Chemische Fabrik Dr. Stöcker GmbH & Co. KG
„Die Zahl der Autowäschen geht zwar zurück, gleichzeitig suchen aber Endkunden vermehrt nach höherwertigen Programmen“, sagt Oliver Lanz, Marketing-Experte bei der „Chemischen Fabrik Dr. Stöcker“.

„Darauf haben wir mit unserem neuen Produkt ,CP900 – Ceramic Polish‘ reagiert. „Die integrierte Keramik-Politur bietet Betreibern von Waschanlagen und SB-Parks eine super Möglichkeit, um ihr Angebot aufzuwerten oder ein Premium-Programm zu kreieren.“ Die Leistung des Produkts basiere auf einer innovativen Formel. Sie sorge für brillanten Glanz, außergewöhnliche Haltbarkeit, optimalen Lackschutz und einen Abperl-Effekt. „Durch die Inhaltsstoffe bildet sich ein gleichmäßiges und dichtes Keramik-Polymer-Netzwerk“, erklärt Lanz. Bei herkömmlichen Polituren sei dieses Netz relativ chaotisch und unregelmäßig. Das beeinträchtige Glanz und Haltbarkeit. „Außerdem ist unser Produkt aufschäumbar. Das macht die Wäsche auch optisch zum Erlebnis.“ Mit den ersten Reaktionen auf die Neuheit ist Lanz mehr als zufrieden. „,CP900 – Ceramic Polish‘ kommt super gut an.“ Ebenso wie die High-End Waschchemie-Serie „Alpha“, die „Dr. Stöcker“ erstmals auf der Messe „Tankstelle & Mittelstand“ präsentierte. Ein Gesprächsthema dort war auch die neue Logistikhalle, die momentan am Firmensitz in Pfaffen-Schwabenheim entsteht. „Damit verdoppeln wir unsere Lagerfläche. Das zeigt, dass wir weiterwachsen wollen.“
Liqui Moly GmbH
„Früher waren die meisten Tankstellenbetreiber Schrauber“, sagt Ralf Harm. Der Teamleiter Vertrieb Tankstellen bei „Liqui Moly“ weiß das aus eigener Erfahrung. Schließlich verbringt er schon seit halbes Leben in der Branche. Während dieser Zeit hat sich viel geändert. Die Stationen werden heute kaum noch von Kfz-Mechanikern geführt, sondern von Kaufleuten.

Auch die Shops ähneln immer mehr Supermärkten, die zahlreiche Convenience-Produkte führen. Autozubehör gibt es zwar nach wie vor, allerdings ist das Sortiment deutlich geschrumpft. Parallel dazu steigt die Zahl der Fahrzeug-Spezifikationen. Daraus resultiert ein Problem. „Welches Öl brauche ich für mein Auto?“ Diese Kundenfrage wird vom Personal oft nur einem Achselzucken beantwortet. Damit der Autofahrer ohne langes Suchen zum richtigen Schmiermittel greift, hat „Liqui Moly“ einen Öl-Wegweiser entwickelt. Per QR-Code am Regal beziehungsweise über die Homepage des Unternehmens findet der Kunde das passende Produkt. In Nullkommanichts. „Ohne Fachwissen“ Für unterwegs und Notfälle empfiehlt Harm „unseren Joker“: das Nachfüll-Öl „5W-30“ im roten Ein-Leiter-Kanister. „Damit decken wir 96 Prozent der Fahrzeuge ab.“ Eine weitere „Allzweckwaffe“ ist der „Kühlerfrostschutz Universal.“ Apropos Winter: „Beim Scheibenfrostschutz beobachten wir einen Trend zum Fertig-Mix.“
Sonax GmbH
Im Shop hat sich der „Felgenbeast“ bereits als absoluter Top-Seller etabliert. „Jetzt können auch Betreiber von SB-Waschanlagen mit dem kraftvollen, pH-neutralen und damit materialschonendem Felgenreiniger durchstarten, der sich durch einen angenehmen Duft auszeichnet“, sagt Patrick Ginster, Verkaufsleiter Tankstelle/Carwash. „Das ,Beast‘ unter den Felgenreiniger bietet Endkunden einen attraktiven Mehrwert und erhöht den Spaß beim Autopflegen.“ Das eröffnet Anlagenbetreibern die Chance auf zusätzliche Umsätze. Zumal sie mit der Werbemittelausstattung von „Sonax“ die Neuheit ins Rampenlicht rücken können. Dadurch erregt der Shooting-Star der starken Marke noch mehr Aufmerksamkeit.

Außerdem hat der Autopflegespezialist seinen bewährten schaumstarken und alkalischen Vorreiniger „CleanStar – Evolution“ weiter optimiert. „Jetzt lassen sich nicht nur Insektenanhaftungen noch leichter lösen, auch angetrockneter Bienenkot kann nun leichter entfernt werden.“ In der Vergangenheit hätten diese kleinen, hartnäckigen Ablagerungen, die den Lack angreifen können, Autofahrern oft Probleme bereitet. Deshalb hat „Sonax“ in den letzten Monaten intensiv an der weiter verbesserten „CleanStar – Evolution“-Rezeptur getüftelt, um Kunden von Waschstraßen und SB-Anlagen ein perfektes Reinigungsergebnis zu bieten. Ein weiterer Vorteil starken Vorreinigers mit Insekten-Booster sei der sparsame Verbrauch aufgrund der hohen Produktkonzentration.
Stockmeier Chemie GmbH & Co. KG
Das Familienunternehmen aus Bielefeld läutet eine neue Ära ein. Mit einem Rebranding. Unter dem Motto „Tradition trifft Moderne“. Visuelles Kennzeichen des neuen Markenauftritts ist ein Kolben. Er soll auf das Wesentliche hinweisen, was die Identität der „Stockmeier“-Gruppe ausmache: technologischer Anspruch, nachhaltige Wirkung und verbesserte Lösungen.

Das gilt auch für den Bereich Car & Truck Wash mit einem umfangreichen Portfolio für Privatkunden und professionelle Autowäscher. „In beiden Segmenten gehen die Zahlen durch die Decke“, erzählt Thomas Richter, Vertriebsleiter Waschchemie. „Großer Nachfrage erfreuen sich vor allem unsere neuen Shop-Artikel, zu denen neben diversen Reinigern auch Shampoo und Politurmittel gehören, sowie unsere ,SC Green Line‘“. Dies ist der Name einer komplett nachhaltigen Produkt-Serie, die unter dem Aspekt der biologischen Abbaubarkeit entwickelt wurde und starke Reinigungsleistung mit konsequentem Umweltbewusstsein vereint. Das bringe Fahrzeuge und Kunden zum Strahlen.
In Essen stellte Stockmeier außerdem einen neuen Farbcode vor. „Die Behälter von Shampoos sind zum Beispiel gelb, die von Trocknern rot.“
Wasseraufbereitung: Bio ist Trumpf
Inowa Abwassertechnologie GmbH
Filterlose und wartungsfreie Ölabscheider, spezielle Beckensysteme, vollbiologische Wasseraufbereitung – diese Beispiele verdeutlichen den Anspruch des österreichischen Unternehmens als Anbieter für individuelle Lösungen. Dazu gehört auch ein neues oberirdisches System. Statt die Technik in der Erde zu verbuddeln, wird sie komplett in einem See-Container untergebracht. Mit der praktischen modularen Variante können Betreiber von Waschanlagen Baukosten sparen. Außerdem hat „Inowa“ sein Portfolio im Bereich Filtrationsanlagen erweitert.

Bei der Neuheit „Watertec WT3 L“ handelt es sich um ein kompaktes, aber recht leistungsstarkes System, das pro Stunde bis zu 3000 Liter Wasser aufbereiten kann. Da die Anlage wenig Platz benötigt, eignet sie sich ideal als Nachrüst-Lösung oder zum Austausch. Eine immer wichtigere Rolle in der Carwash-Branche spielt die Umwelt. Auch bei diesem Thema setzt Inowa Zeichen. Mit dem vollbiologischen System „C-Bio“ für Portal-, Nutfahrzeuganlagen und Waschstraßen. „,C-Bio‘ steht für eine saubere, nachhaltige und ressourcenschonende Autowäsche und für glasklares Wasser“, sagt Vertriebsleiter Klaus Steiner. Der gezielte Abbau von Tensiden und gelösten organischen Stoffen verursache weniger Reinigungsaufwand und biete dem Endkunden ein „top Wascherlebnis“.
SAR Anlagenbau GmbH
Seit mehr als 25 Jahren ist das Unternehmen auf die Entwicklung, Produktion und Installation von Wasseraufbereitungsanlagen für Autowaschanlage spezialisiert. Mit dem Fokus Umwelt. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Frischwasserverbrauch nachhaltige zu reduzieren. So schonen wir eine der wertvollsten Ressourcen unseres Planeten“, sagt Geschäftsführer Oliver Schinz und verweist auf „Purity“. „Das ist eine biologische Kreislaufanlage, mit der sich die Aufbereitung deutlich vereinfachen lässt.“

Sie benötige keine chemischen Zusatzstoffe und nur wenig Energie. „Außerdem ist sie wartungsfrei.“ Die Reinigung durch das Kompakt-System, das es in drei Standardgrößen gibt, erfolgt in mehreren Stufen. Dazu gehören beispielsweise die Sedimentation im Schlammfang sowie der Abbau von Ölen, Fette und gelösten Stoffen wie Waschmittel im Bio-Becken. „Neu ist, dass wir statt eines Sandfilters einen Lamellenklärer einsetzen, der regelmäßige Rückspülungen überflüssig macht und auch für SB-Anlagen erhältlich ist.“
Zudem wurde die Steuerung sämtlicher Prozesse durch ein bedienfreundlichen und übersichtlichen Touch-Display der „Purity“ weiter optimiert.
Premium-Waschmaterialien
Aqua Brush Waschbürsten GmbH
Mund-zu-Mund-Propaganda ist die älteste Form der Werbung – und gilt gleichzeitig als ehrlichste. Aussagekräftig sind aber auch Referenzen. Davon kann „Aqua Brush“ eine Menge vorweisen. „Auch der Marktführer in der Waschbranche wird von uns beliefert“, erzählt CEO Rainer Wittmann. So wie zahlreiche weitere Kunden, die auf Wasch- und Trocknermaterial für Waschstraßen und Portalanlagen aus Furth im Wald (Oberpfalz) setzen.

Ein Beispiel für die Premium-Produkte ist das ausschließlich bei „Aqua Brush“ erhältliche „Aqua Wool“. Das synthetisch hergestellte, wollartige Gewebe „reinigt Fahrzeuge auf äußerst sanfte Art und verleiht ihnen strahlenden Glanz“. Als Pendant dazu hat das Unternehmen „Aqua Dry“ entwickelt, ein Trockenmaterial, basierend aus einer Mischung von Natur- und Kunstfasern. Eine spezielle Nachbehandlung führt zu „einer äußerst effektive Nachtrocknung und bringt den Fahrzeuglack auf Hochglanz“. Für „Aqua Dry“ und „Aqua Wool“ gibt es ein patentiertes Multifunktions-System, das eine variable Befestigung ermöglicht. Dadurch wird das Material auf voller Länge aller vier Seiten des „Wasch-/Trockenhandschuhs“ gleichmäßig aus- beziehungsweise abgenutzt.
Komplettiert wird das Portfolio von Aqua Brush durch die Reinigungs-Produkte „Aqua Foam“ (aufgeschäumtes Polyethen), „Aqua Felt“ (langlebiger Waschfilz) sowie „Aqua Pe“, das vor allem in Waschanlagen für Nutzfahrzeuge zum Einsatz kommt.
TCW Textile-Car-Wash-Systeme GmbH
Der Firmenname sagt schon viel aus. Das 1996 gegründete Familienunternehmen aus Fulda ist spezialisiert auf die textile Reinigung und Trocknung von Fahrzeugen in Waschanlagen. Eigens dafür entwickelte TCW mit einem benachbarten Betrieb „Microvel“: ein textiler Verbundstoff mit verschiedenartigen Funktionsschichten hochverdichteter und thermisch verfestigter Fasern. Deren Kern ist wasserabweisend.

Verwendet wird das Premium-Produkt für Dach-, Seiten- und Kurzwalzen – sowie als Mitter. Damit werden zum Beispiel lange Textilstreifen bezeichnet, die zur Reinigung eingesetzt werden.
Eine von mehreren TCW-Neuheiten ist die Scheibendachwalze „Spiegel“. „Das Produkt besteht aus ,Microvel‘-Waschscheiben und Distanz-Elementen aus Schaumstoff“, erklärt Felix Brielmaier, Managing Director, der seinen Vater Reiner an der Spitze der Manufaktur abgelöst hat. „Das System gewährleistet eine schonende Wäsche, besonders von Spiegeln sowie anderen abstehenden und empfindlichen Fahrzeugteilen.“
Außerdem präsentierte TCW auf der Messe einen neuen Softplüsch-Mitter sowie einen weiterentwickelten „U-Schnitt“ für die Wasch-Seitenwalze „Microvel“. „Gegenüber der Standard-Bestückung verwenden wir die doppelte Menge an Material. Dadurch überlappen sich die gegenüberliegenden Segmente, so entsteht eine größere Waschfläche.“
Staubsauger & Co: Win-Win-Modell
Air-serv Germany GmbH
SB-Staubsauer und Geräte zur Kontrolle des Reifendrucks gelten als ideale Möglichkeit, um Mehrumsätze zu erwirtschaften. Sie amortisieren sich aber erst, wenn die Einnahmen die Investitionssumme übersteigen. Das kann geraume Zeit dauern, da zudem Reparaturkosten anfallen können, weil manche Autofahrer nicht gerade pfleglich mit SB-Geräten umgehen. Folglich birgt ein Kauf auch Risiken. Diese schließt „Air-serv“ komplett aus.

„Wir bieten unseren Partnern ein Rundum-sorglos-Paket“ sagt Sebastian Birck, Sales Director des nach eigenen Angaben weltweit größten Aufstellers von münzbetriebenen Reifendruckprüfgeräten und SB-Staubsaugern an Tankstellen. Das „Win-Win-Prinzip“ funktioniert wie folgt: „Air-serv“ trägt sämtliche Kosten – von der Investition über die Installation, Inbetriebnahme, Versicherung bis hin zur Reparatur.
Mögliche Ausgaben für Ersatzteile sowie Schäden durch Fahrzeuge, Vandalismus, Einbruch oder Diebstahl werden von „Air-serv“ ebenfalls übernommen.
Neben Staubsaugern, Reifendruckmessgeräten und Kombi-Produkten umfasst das Portfolio in Deutschland seit kurzem auch das Produkte „Ultrajet Luxe“: ein leistungsstarker SB-Waschautomat (sechs Programme) für die Hochdruckreinigung, ausgestattet mit Edelstahlgehäuse und benutzerfreundlicher Bedienoberfläche.
Text: Gerhard Hörner