CarWash & CarCare – 25 Jahre „WashTec“

Die erste Waschanlage 1962 fuhr mit zwei Walzen um das Fahrzeug herum. Dieses Modell hieß „Wesumat 1“, wurde aber auch „Rundläufer“ genannt.
Foto: WashTec

Der führende Anbiete innovativer Lösungen im Bereich Fahrzeugwäsche fügt seiner Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzu. Im Rahmen einer Online-Präsentation zeigte WashTec, wie das Unternehmen eine Zeitenwende einläuten will.

Passend zum 25-jährigen Firmenjubiläum, das auf die Fusion der Firmen „Wesumat“ und „California Kleindienst“ zurückgeht. De facto war „WashTec“ schon viel früher in der Branche unterwegs. Und erfolgreich. „In den 1960er Jahren haben wir unter dem Namen Kleindienst die automatisierte Fahrzeugwäsche erfunden“, erzählt Vertriebs-Vorstand (CSO) Sebastian Kutz. „Jetzt machen wir uns zu einer Reise auf, um zum vom klassischen Maschinenbauer zum ganzheitlichen Lösungspartner zu werden.“

Das Ziel ist sehr ambitioniert. Schließlich will „WashTec“ „die Zeitenwende im Waschgeschäft einläuten“. Durch Kombination der innovativen Portalanlage „SmartCare Connect“ mit einer umfassenden Palette digitaler Services. Das eröffne allen Marktteilnehmer neue Möglichkeiten. „Unsere intelligenten Lösungen sorgen für mehr Transparenz und eine höhere Auslastung. So können Betreiber ihre Umsätze steigern und Kosten für Wasser und Energie senken.“ Das kommt neben dem Geldbeutel auch der Umwelt zugute. „Endkunden wiederum profitieren von einer noch einfacheren und komfortableren Nutzung der Anlage zu attraktiven Preisen.“ Dabei stehe nicht mehr die Maschine im Mittelpunkt. Eine wichtige Rolle spielt sie aber weiterhin, „weil sie intelligente Lösungen und Smart Services wie Flatrate-Wäschen und Fernwartung ermöglicht.“

Kombi aus Maschine und digitalen Lösungen
Im Jahr 2002 kam es zur Einführung der Portalanlage „SoftCare Pro“, einer Waschanlage, die schon damals höchste Technik mit individuellem Design verband.
Foto: WashTec

Wie die Kombi von Maschine und digitalen Lösungen funktioniert, zeigt Kutz an einer Grafik. „Ausgehend von der ,SmartCare Connect‘ bündeln wir aus dem Service, der Maschine sowie der Chemie Rundum-Sorglos-Pakete für unsere Kunden.“ Diese werden mit digitalen Systemen vernetzt. „Dadurch können wir Smart Services anbieten wie ,WashNow‘, unsere neue Plattform für Autowäschen.“ Dort haben Betreiber die Möglichkeit, ihr Angebot wie auf einem Marktplatz anzubieten. „Dem Endkunden wird dann übers Navi oder die App ,EasyCarWash Pro‘ angezeigt, wo der nächste freie Standort ist.“ Dort angekommen, wählt er ein Programm und startet die Wäsche. „Noch komfortabler ist es mit einer Flatrate, die von der Anlage automatisch erkannt wird.“ Smart Services passen nach Meinung von Kutz perfekt in unsere von Convenience geprägte Gesellschaft. Außerdem seien sie in der Lage, das branchenübergreifende Problem des Personalmangels zumindest einzudämmen. „Bei Störungen oder Fehlbedienungen können wir uns aus der Ferne auf die Anlagen schalten und sogar mit den Kunden über Kamera oder Smartphone in Kontakt treten.“ Folglich eigne sich das smarte Tool „CarWash Assist“ auch für unbemannte Standorte. Ein weiterer Vorteil für Betreiber ist, dass „WashTec“ die Maschinenverfügbarkeit „signifikant erhöht hat“ (Kutz). Zudem machen Smart Services auch präventive Wartungen möglich. „Bevor ein Verschleißteil am Ende seines Lebenszyklus ist, tauschen wir es vorsorglich aus.“

Selbstverständlich erhofft sich „WashTec“ von der strategischen Neuausrichtung auch eine Belebung seines Geschäfts. „Das erfordert jedoch einen tiefgreifenden Wandel in allen Facetten – von der Entwicklung über den Vertrieb und die Präsentation nach außen bis zur Betreuung unserer Kunden“, sagt Kutz. „Momentan erfinden wir uns quasi neu.“ Das sei jedoch notwendig. „Erstens wegen der gestiegenen Kosten für Unternehmen. Zweites, weil die Zahl der Fahrzeuge in den meisten Industriestaaten nicht mehr zunimmt. Deshalb stagniert leider auch der Waschmarkt.“ Derzeit werden Fahrzeuge im Durchschnitt nur noch sieben Mal jährlich maschinell gereinigt. Auch der Kuchen, der in der Branche aufgeteilt werden kann, ist in den letzten Jahren nicht größer geworden. Daraus zieht der CSO folgenden Schluss: „Wenn wir uns auf dem Markt behaupten wollen, müssen wir uns langfristig und nachhaltig differenzieren.“ Durch Smart Services wie beispielsweise Flatrate-Angebote. „Sie steigern die Waschzahlen um rund 20 Prozent und damit die Auslastung der Anlage.“ Diese Erfahrungen habe „WashTec“ in anderen Ländern gemacht. Optimistisch stimmen Kutz mehrere Branchen-Studien. „Alle besagen, dass die Zukunft den Lösungsanbietern gehört.“ Also auch „WashTec“. Kutz ist überzeugt, dass sein Unternehmen auf einem guten Weg ist. „Denn mit unseren digitalen Lösungen schaffen wir einen Mehrwert für Waschkunden und Betreiber – und letztendlich auch für uns selbst und unsere Mitarbeiter.“

Foto: WashTec

Mit dieser Einschätzung scheint Kutz richtig zu liegen. Das zeigt eine Kundenbefragung, die „WashTec“ vor kurzem durchgeführt hat. „Die Ergebnisse, die dabei herausgekommen sind, haben unsere Strategie bestärkt.“ Vor allem zwei Wünsche seien genannt worden. „Eine weitere Vereinfachung der Customer Journey sowie die Sicherstellung des Betriebs durch Automatisierung und intelligente Lösungen. Das ist genau die Richtung, die wir jetzt einschlagen.“ Allerdings sei die Transformation nicht über Nacht zu schaffen. „Wir müssen unseren Kunden das neue Konzept erklären und sie dafür begeistern sowie unsere Organisation und Mitarbeiter darauf ausrichten.“ Ebenso wichtig sei es, Erfahrungen zu sammeln, zu lernen und sich als Lösungsanbieter stetig weiterzuentwickeln. Kutz weiß aber auch, dass Unternehmen wie „Google“ oder „Amazon“ fünf Jahre brauchten, um mit neuen Geschäftsmodellen den Durchbruch zu schaffen. „Wir hoffen natürlich, dass es bei uns schneller geht. Zum einen, weil unsere Kunden dank ,SmartCare Connect‘ schon ab sofort mit den ersten Smart Services starten können.“ Zum anderen, weil wir in einigen Ländern, wo wir mit diesem Angebot auf dem Markt, gezeigt haben, dass und wie es funktioniert.“

Vorbild Skandinavien

Damit gemeint ist vor allem das nördliche Europa. Zu den wichtigsten „WashTec“-Kunden in Skandinavien gehört der Energie-Konzern „St1“, der in Norwegen rund 300 „Shell“-Stationen betreibt. Darunter sind mehr als hundert Standorte mit Waschanlagen. Diese wurden von „WashTec“ und seinem finnischen Kooperationspartner „Superoperator“ mit digitalen Systemen ausgestattet. „Die schnelle Einführung des neuen Konzepts im Herbst 2022 und Schulungen haben unser Waschgeschäft erfolgreich gemacht“, sagt Thomas Danielsen, Category Manager bei „St1“. „Inzwischen nutzen immer mehr Kunden digitale Angebote wie unsere App. Ende des vergangenen Jahres waren es bereits 55 Prozent. Das ist großartig.“ Auch das Flatrate-Geschäft boomt. „Dadurch konnten wir die Effizienz unserer Anlagen erhöhen – und eines der größten Probleme der Vergangenheit lösen. Denn Kunden, die ein Abo haben, waschen ihr Auto sogar bei Regen.“ Das hätte Danielsen nicht mal in seinen kühnsten Träumen erwartet. „Vor ein paar Jahren hielt ich dieses Szenario für unrealisierbar.“ Jetzt ist es Wirklichkeit. Damit sei das Kapitel Digitalisierung bei „St1“ aber noch längst nicht abgeschlossen. Ebenso wenig wie die Zusammenarbeit mit der Firma „WashTec“, die seit 15 Jahren in Skandinavien präsent ist. „Angefangen haben wir mit einfachen lokalen Lösungen“, erzählt Morten Dale, General Manager in the Nordics. „Inzwischen gehören unsere vielen digitalen Entwicklungen wie beispielsweise Apps dort zum Standardangebot aller großen Filialnetze. Umfragen zeigen, dass Endverbraucher dies auch erwarten.“ Besonders gute Noten bekomme die Kombination von Convenience und einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kutz will den Erfolgskurs mit der digitalen Transformation, die in Skandinavien gestartet wurde, in anderen fortsetzen. Logischerweise auch auf dem deutschen Markt. „Im nächsten Schritt wollen wir möglichst viele Marktteilnehmer auf unsere Plattform bringen.“ Je mehr Betreiber, Tankstellenketten und Automobilhersteller dort sind, desto größer sei deren Attraktivität – und damit der Nutzer für Waschkunden. „Anschließend werden wir weitere Produkte aus unserem Portfolio connecten wie Waschstraßen sowie die Smart Services weiterentwickeln, zum Beispiel durch Künstliche Intelligenz.“ Diese Aussagen verdeutlichen, dass die Digitalisierung in der Waschbranche gerade erst begonnen hat – aber auch, welche Zukunft sie hat.


25 Jahre „WashTec“

Das Unternehmen „WashTec“ wurde im Millionenjahr 2000 gegründet. Die Ursprünge der Firma, die 2025 ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, reichen aber viel länger zurück. Das zeigt folgende Übersicht.

  • 1885. Der Beginn: Gündung der „Kleindienst GmbH“ in Augsburg.
  • 1962. Gebhard Weigele und Johann Sulzberger aus Augsburg melden den ersten „Rundläufer“ unter der Nummer DE 1187943 zum Patent an. Damit legen die Erfinder sowie Gründer der Firma „Wesumat“ die Basis für die moderne Fahrzeugwäsche.
  • 1985. Die nächste Neuheit: eine speicherprogrammierbaren Elektroniksteuerung für konturfolgende Trocknung.
  • 1996. „Kleindienst“ und die Firma „California Rohé“ verschmelzen zu „California Kleindienst“.
  • 2000. Fusion von „Wesumat“ und „California Kleindienst“. Daraus entsteht die „WashTec AG“, die zum führenden Anbieter für Fahrzeugwäsche wird.
  • 2002. „WashTec“ bringt das Modell „SoftCare Pro“ auf den Markt: die erste Waschanlage, die Top-Technik mit individuellem Design verbindet.
  • 2008. Der Chemiehersteller „Auwa“ wird zur Tochter von „WashTec“ – und das Unternehmen zum Komplettanbieter.
  • 2019. Die Welt wird smarter. Ebenso wie „WashTec“, das mit der „SmartCare“ die erste vernetzte Anlage auf den Markt bringt. Das ermöglicht Fernüberwachung, digitale Fernsteuerung und optimierte Betriebsabläufe.
  • 2023. Durch KI-basierte Prozesse und digitale Plattformen für schnelleren Support und maximal verfügbare Waschtechnik wird der Service von „WashTec“ noch digitaler.
  • 2024. Kooperation mit dem Technologieunternehmen „Superoperator“ aus Finnland.
  • 2025. „WashTec“ entwickelt eine digitale, vollvernetzte Waschplattform, die Betreiber, Endkunden, Service und neue Geschäftsmodelle nahtlos miteinander verbindet.

Text: Gerhard Hörner

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