
„Ammoniak- Energieträger der Zukunft?“ – unter diesem Motto versammelten sich vor kurzem zahlreiche Mitglieder und Gäste des Aussenhandelsverbands für Mineralöl und Energie e.V. (AFM+E) im Restaurant Wallters in der Hamburger Innenstadt. Ammoniak könnte wesentlich zum Erreichen der Klimaziele beitragen, wenn er denn „grün“ erzeugt wird. Er gilt als ein möglicher „Gamechanger“ der Energiewende, da er als kohlenstofffreier Wasserstoffträger eine nachhaltige und wirtschaftliche Nutzung von erneuerbarer Energie ermöglicht.
Kraftstoff für Schiffe und Energiespeicher
In einem Impulsvortrag gaben Dr. Angela Kruth vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie aus Greifswald und Jens Wartmann vom Zentrum für Brennstoffzellen-Technik aus Duisburg Einblicke in ihr Projekt „Campfire“. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes ist die Umsetzung von Technologien für Erzeugung und Import von grünem Ammoniak und dessen Einsatz als Kraftstoff für die Schifffahrt sowie als Energiespeicher. Jens Wartmann erklärte den versammelten Gästen, dass Deutschland auch in Zukunft auf Energieimporte angewiesen sein wird und erläuterte die Vorteile von Ammoniak gegenüber anderen grünen Energieträgern.
Im Anschluss zeigte Jan Lutz von Brunsbüttel Ports, dass Ammoniak-Projekte nicht nur theoretischer Natur sind. Unter anderem gab er Auskunft über den Fortschritt bei der Errichtung der LNG-Terminals im Brunsbütteler Hafen und stellte das RWE-Projekt vor, welches den Bau eines Ammoniak Import Terminals am Brunsbütteler Elbehafen vorsieht. Bereits 2026 sollen hier die ersten Tonnen Ammoniak aus Tankschiffen entladen werden. Jan Lutz: “Ammoniak gilt als wettbewerbsfähigstes Wasserstoffderivat mit dem technologisch höchsten Reifegrad zum Transport und zur Lagerung von grünem Wasserstoff“.
Deutlich wurde, dass die Bundesrepublik auch in Zukunft nicht auf flüssige Energieträger verzichten werden kann, und diese zum Großteil aus Ländern außerhalb Europas importiert werden müssen.