Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg – Kritik an den EU-Plänen beim Verbrenner

Logo: Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe Baden-Württemberg e.V.

Das „Kraftfahrzeuggewerbe Baden-Württemberg“ zeigt sich unzufrieden mit den von der EU-Kommission vorgestellten Anpassungen bei den CO2-Flottenzielen. Die Absenkung des Reduktionsziels von 100 auf 90 Prozent ab 2035 sowie die Einbeziehung von Plug-in-Hybriden reichen dem Verband nicht aus. Verbandspräsident Michael Ziegler fordert echte Technologievielfalt statt halbherziger Kompromisse.

Klimaneutrale Kraftstoffe müssen angerechnet werden

„Solange klimaneutrale Kraftstoffe nicht auf die Flottenziele anrechenbar sind, bleibt die Regulierung unvollständig“, kritisiert Ziegler. Die 4.000 Autohäuser und Werkstätten in Baden-Württemberg hätten massiv in Elektromobilität investiert, erlebten aber täglich unterschiedlichste Mobilitätsbedürfnisse ihrer Kunden. Wer auf dem Land wohnt, Langstrecke fährt oder keinen eigenen Stellplatz hat, brauche andere Lösungen als Stadtbewohner oder Kurzstreckenpendler.

Der Verband kritisiert besonders, dass die vorgesehene Anrechnung von E-Fuels und Biokraftstoffen auf nur drei Prozent der Flottenemissionen viel zu kurz greife. Stattdessen fordert Hauptgeschäftsführer Carsten Beuß einen echten Kohlenstoffkorrekturfaktor, der die tatsächliche Klimabilanz vom Bohrloch bis zum Rad – und nicht nur am Auspuff – berücksichtige. „Nur so entsteht ein fairer Wettbewerb zwischen den Antriebstechnologien und ein echter Nutzen für Automobilwirtschaft, Gesamtkonjunktur und Arbeitsplätze – und das ohne Nachteile für den Klimaschutz“, betont Beuß.

Zudem könnten klimaneutrale Kraftstoffe bei Millionen Bestandsfahrzeugen sofort wirken. „Das ist ein Hebel für den Klimaschutz, den wir nicht ignorieren sollten“, so Beuß. Der Verband setzt nun auf Nachbesserungen durch Europaparlament und Mitgliedstaaten.

www.kfz-bw.de

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