Feature – Die Erfolgsgeschichte von PWM

Ein Preismast in Florida, USA, der von PWM 2025 umgebaut wurde.
Foto: PWM

Preisanzeigen – sie sind essenziell für Tankstellen. Denn sie sind das Erste, was der Kunde sieht, bevor er die Station anfährt, und die Preise darauf entscheiden, ob er wirklich zum Tanken kommt. Daher sollten diese stets gut zu sehen sein.

Wer am Hauptsitz der Firma PWM in Bergneustadt in der Kölner Straße 120 ankommt, fühlt sich sogleich gut informiert. Unter dem blauen Schild mit dem Firmennamen in weißen Lettern wird gut lesbar die Uhrzeit angezeigt. So weiß man sofort, ob man zu früh oder zu spät dran ist. Auf einem weiteren Schild vor dem Mitarbeiter- und Besucherparkplatz wird außerdem die Außentemperatur in angenehm hellen LEDs angegeben. Auf dem Parkplatz angekommen, begrüßen verschiedene Preistürme die Besucher. Die Preise von 2,34 Euro für Super E10 oder 4,56 Euro für Super Plus sind zum Glück nur fiktiv und beispielhaft.

Ein verglaster Preismast auf dem Parkplatz von PWM in Bergneustadt.
Foto: Lisa Levy

An den Tankstellen müssen die Preisanzeigen den rechtlichen Anforderungen insofern entsprechen, dass sie die Preise stets korrekt und aktuell anzeigen. Digitale Preisanzeigen sind heutzutage Standard. Die Firma PWM hat sie über Jahrzehnte hinweg so weit spezifiziert, dass die Displays sowohl bei verschiedenen Lichtverhältnissen gut ablesbar sind – sprich, sowohl bei Tag, in der Nacht, oder bei starkem Sonnenlicht.

Da der Preis über die Tankstellenwahl entscheidet, müssen die Schriftgröße und der Kontrast ausreichend sein. Nicht zuletzt ist die schnelle Aktualisierungsmöglichkeit bei Preisänderungen essenziell für einen erfolgreichen Tankstellenbetrieb.

Die Ursprünge

Die Geschichte des Unternehmens PWM reicht über 210 Jahre zurück und begann im Jahr 1806 in der Textilindustrie. Seit sieben Generationen führt die Familie Krawinkel das Unternehmen. In den Achtzigerjahren endete die Textilfertigung und man spezialisierte sich auf Preisanzeigen und den Tankstellensektor. Das Familienunternehmen verbindet dabei traditionelles Handwerk mit modernster Technologie und innovativen Lösungsansätzen.

Wegweisende Innovation

1984 schrieb PWM Geschichte: Als erstes Unternehmen weltweit ermöglichte es die elektronische Eingabe und Anzeige aktueller Kraftstoffpreise an Tankstellen. Diese bahnbrechende Innovation basierte auf der bereits vorhandenen Expertise im Bereich elektronischer Leuchtwerbeanlagen und legte den Grundstein für PWMs heutige Position als Weltmarktführer in diesem Segment.

Alleskönner-Technik
Härtetest: Im Sonnensimulator werden die LEDs auf die Probe gestellt, bei Temperaturen von -40° bis +95° Celsius.
Foto: Lisa Levy

Die flachen SMD-LEDs, die in den Preisanzeigen eingebaut sind, müssen einiges abkönnen: Bevor sie serienmäßig in einen Preisturm eingebaut werden, durchlaufen sie zahlreiche Tests im Werk. So zum Beispiel im Sonnensimulator, wo sie auf ihre Hitzebeständigkeit geprüft werden.

Erst, wenn sie viele Stunden bei Temperaturen von -40 Grad bis zu +95 Grad Celsius aushalten, bestehen sie den Qualitäts-Test. Außerdem sind die LEDs über eine Lichtsteuerung über 200 Stufen anpassbar an die jeweilige Sonneneinstrahlung.

Flache SMD-LEDs

SMD steht für „Surface-Mounted Device“ und bezeichnet LEDs, die direkt  auf Leiterplatten montiert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen LEDs mit Anschlussdrähten verfügen sie über Lötpads für kompakteres Design und einfachere Integration. PWM war die erste Firma, die diese SMDs für Preistürme verwendet hat. Am beliebtesten sind sie in gelb oder orange – beliebter als in weiß.
Digitale Services

Im Jahr 2022 kam ein neues Produkt ins Firmen-Portfolio: „dooh-it“. Den Service des crossmedialen Marketing-Instruments für die Innen- und Außenwerbung bietet PWM bereits seit vier Jahren. Entscheidet sich ein Autohof oder eine Tankstelle, an „dooh-it“ teilzunehmen, werden alle Bildschirme mit einer Software bespielt. Dafür, dass externe Werbung auf den Monitoren ausgespielt wird, ist „dooh-it“ umsonst. Zu 70 Prozent wird Werbung der Tankstelle ausgespielt und zu 30 Prozent externe Werbung – bei Vollbuchung auch bis zu 40 Prozent externe Werbung. Die Anbindung von „dooh-it“ an die Werbeplattform „Connector“ des Convenience-Dienstleisters MCS und an das „Huth“-Kassensystem für die Bildschirm-Integration ist einfach.

Studie bestätigt Umsatzsteigerung

Digitale In-Store-Werbung kann die Kaufwahrscheinlichkeit von beworbenen Produkten im Durchschnitt um 8,1 Prozent erhöhen, wie eine Studie von „GS1 Germany“ in Kooperation mit „Cyreen“ ergab, die im „Journal of Marketing“ veröffentlicht wurde. Besonders wirksam ist In-Store-Werbung bei Produkten, die oft spontan und emotional gekauft werden – etwa Snacks, Getränke oder Kosmetik. Auch bei neuen, preisgünstigen Artikeln und starken Marken greifen Kunden schneller zu. Der Zeitpunkt spielt ebenfalls eine Rolle: Am Wochenende, nachmittags oder abends, wenn Aufmerksamkeit und Kaufbereitschaft hoch sind, zeigt sich die stärkste Wirkung.

Globale Präsenz
Ein Preismast in den USA.
Foto: PWM

Mittlerweile ist PWM in 160 Ländern aktiv – Tendenz steigend – und hat den Preismast zu einem charakteristischen Erkennungsmerkmal moderner Tankstellen entwickelt. Seit kurzem zählt auch ein südamerikanisches Land zu jenen, in welche PWM international expandiert: „Seit Juli sind wir auch in Brasilien aktiv, und wir möchten unsere internationale Präsenz weiter gezielt ausbauen. Für die Zukunft liegt unser Fokus im Vertrieb darauf, noch stärker lokal in den jeweiligen Märkten präsent zu sein“, sagt Juan Carlos Quintero, Sales Director bei PWM. „Das bedeutet, dass wir in den großen Absatzmärkten entweder mit zuverlässigen Distributoren zusammenarbeiten oder eigene Mitarbeiter vor Ort einsetzen wollen. Auf diese Weise können wir unsere Kundenbedürfnisse besser verstehen, schneller reagieren und langfristig nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufbauen.“

Man will immer mehr Absatzmärkte erschließen. Dafür braucht es vor Ort qualifizierte Teams. In Houston, Texas, hat PWM zum Beispiel ein eigenes USA-Team von 20 Mitarbeitern. Ein weiteres Beispiel zu den internationalen Aktivitäten von PWM kommt aus Europa: Im Rahmen eines Rebrandings des spanischen Energieunternehmens „Cepsa“ zu „Moeve“ begann PWM 2024, 1.800 Tankstellen neu auszustatten. Das Projekt wird noch drei Jahre dauern und PWM arbeitet in diesem Projekt mit einem lokalen Signmaker.

Cloud-Steuerung

An den Tankstellen selbst sind jedoch auch schon viele anfallende Störungen über die Cloud-Steuerung lösbar. „Künstliche Intelligenz kann in der Cloud-Steuerung unserer Produkte eine entscheidende Rolle spielen“, erklärt Sales Director Juan Carlos Quintero. „Sie ist in der Lage, große Datenmengen deutlich schneller und präziser zu interpretieren als herkömmliche Systeme. Dadurch können wir nicht nur auf Ereignisse reagieren, sondern diesen sogar vorgreifen. So wäre es beispielsweise möglich, je nach Situation oder Wetterbedingungen automatisch die optimalen Produkte einzusetzen. Das erhöht die Effizienz und sorgt dafür, dass unsere Lösungen noch besser auf die aktuellen Anforderungen abgestimmt sind.“

„Preventive Maintenance“

Außerdem betreibt PWM auch „Preventive Maintenance“ – eine Lösung, kombiniert aus digitaler Überwachung der Funktion der Preismasten in Kombination mit optimierten Fahrwegen für die Techniker. „Preventive Maintenance basiert in der Praxis vor allem auf Erfahrungswerten, Herstellerangaben sowie auf Daten, die wir kontinuierlich über Sensoren erfassen – beispielsweise zu Leistung oder Temperatur“, sagt Quintero. Auf dieser Grundlage lassen sich mögliche Störungen frühzeitig erkennen und vermeiden. „In Zukunft könnte uns Künstliche Intelligenz dabei unterstützen, diese ständig gesammelten Daten noch schneller und einfacher zu interpretieren. Das würde nicht nur helfen, die Systeme unserer Kunden ohne Unterbrechung am Laufen zu halten, sondern auch den Servicefirmen ermöglichen, ihre Einsätze und Transportwege deutlich effizienter zu planen“, so der Sales Director weiter. Denn das spart Zeit, Fahrten und somit Kosten.

Flexibilität und Kosteneffizienz

In Zeiten von alternativen Kraftstoffen und Elektro-Ladesäulen müssen Preistürme nicht nur stabil und hoch vernetzt, sondern vor allem auch wandelbar sein. „Ein Preisturm sollte aus unserer Sicht vor allem flexibel, aber gleichzeitig auch kosteneffizient sein. Natürlich gibt es die Möglichkeit, ein vollflächiges LED-Display einzusetzen – das sieht beeindruckend aus, bringt aber auch höhere Anschaffungskosten, eine aufwendigere Wartung sowie einen nicht unerheblichen Stromverbrauch mit sich“, erzählt Juan Carlos Quintero. „Wir empfehlen daher eine Mischlösung: klassische LED-Preismodule für die herkömmlichen Produkte, kombiniert mit einem LED-Display für alternative Kraftstoffe oder Ladeangebote. Auf diesem Display lassen sich nicht nur die Preise, sondern auch zusätzliche Informationen oder Werbung gleichzeitig oder abwechselnd darstellen“, so der PWM-Sales-Director weiter. „Damit bleiben die Preistürme vielseitig nutzbar, wirtschaftlich und zukunftsorientiert.“ Innovation bleibt dabei der zentrale Antrieb des Unternehmens, das sich bereits heute aktiv an der Gestaltung der Zukunft individueller Mobilität beteiligt.


Text: Lisa Levy

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