
Eine übergreifende Mobilitätskette zu gestalten, verlangt eine umfangreiche Datensammlung und -analyse. Mit dem Smart-City-Projekt CAPTN Flex sollen KI-Methoden entwickelt werden, die Vorhersagen auf das Verkehrsgeschehen verbessern.
Das Land Schleswig-Holstein fördert das Verbundprojekt mit knapp 443.000 Euro aus dem KI-Sondervermögen. Die CAPTN Initiative möchte eine Mobilitätswende herbeiführen. Mit dem neuen Projekt CAPTN Flex entwickeln die Forschungspartner Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und das Flensburger Unternehmen r2p GmbH ein Smart-City-Projekt, das einen wichtigen Beitrag für die neue Generation eines datengestützten öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) schafft. Dazu setzt das Konsortium vor allem auf Künstliche Intelligenz – und erhält dafür Gelder aus dem Sondervermögen zur Förderung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in Schleswig-Holstein. Einen entsprechenden Förderbescheid über insgesamt knapp 443.000 Euro übergab Digitalisierungsminister Dirk Schrödter am 2. März an die Beteiligten.
Ziel dieses Projekts ist das Erfassen und Verarbeiten von verkehrsrelevanten Daten einer Metropolregion und damit einhergehend die Erstellung eines Lagebilds in Echtzeit. Mit Methoden des maschinellen Lernens wollen die Forschungspartner Modelle für die Prognose des Verkehrsgeschehens und entsprechende Handlungsempfehlungen erstellen.
Die Projektpartner sind sich sicher: Die Verfügbarkeit von Daten öffentlicher Verkehrsträger (z. B. von Bussen oder Fähren) sowie von Personen wird zunehmen. Damit bietet sich die Möglichkeit, bisherige Mobilitätsservices neu zu denken und mittels KI zu personalisieren. So ließen sich etwa die Kosten eines Mobilitätsangebotes senken und Mehrwerte für die Nutzer*innen generieren. Allerdings könnten datenbasierte Dienstleistungen Vorbehalte auslösen und stellen die Anbieter des ÖPNV vor große organisatorische Voraussetzungen. Daher ist eine interdisziplinäre Ausrichtung des Projekts auch in Hinblick auf notwendige Geschäftsmodelle und die Akzeptanzsicherung wichtig. Als Industriepartner beteiligt sich die r2p GmbH, ein in Flensburg beheimateter Anbieter von integrierten Hard- und Softwarelösungen für den ÖPNV, an CAPTN Flex. Die Beteiligung von in Schleswig-Holstein ansässigen Partnern sowie der transdisziplinäre Ansatz des CAPTN-Projekts trifft bei Schrödter auf große Zustimmung. „Wichtig ist, dass sich bei den KI-Projekten Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Start-ups in unserem Land eng vernetzen und kooperieren, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu schaffen. CAPTN Flex ist ein sehr gutes Beispiel für diese Zusammenarbeit“, betont der Digitalisierungsminister.
Das gesamte Projektbudget beträgt 592.000 Euro; die Förderung läuft über einen Zeitraum von drei Jahren.