Deutschlands größtes Zigarrenunternehmen Arnold André beschäftigt rund 450 Mitarbeiter in Deutschland. Das 1817 gegründete Familienunternehmen ist gut durch die Corona-Krise gekommen, auch wirtschaftlich. Die positive Entwicklung des Kerngeschäftes im In- und Ausland – insbesondere im stärksten Exportland, Frankreich – sorgt für ein positives Resümee des Geschäftsjahres 2020. Die Bünder Zigarrenmanufaktur hat mitten in der ersten Lockdown-Phase die Zigarrenmarke Montosa um eine Maduro-Serie erweitert. Ab Mai 2020 kam dann die neue Marke WTF! Shisharillo auf den Markt, die Ende August 2020 wegen der großen Nachfrage kurzzeitig einen Lieferengpass hatte. Das spanische Wort Parcero ist die karibische Bezeichnung für Freund und Namensgeber für den neuesten Zugang unter den Premiumzigarren. Als geglückten Start bezeichnet man bei Arnold André auch die Einführung der „Chewing Tobacco“-Produkte und Nikotin Pouches von Swedish Match im Mai vergangenen Jahres. Allerdings mussten inzwischen sowohl die tabakhaltigen Chewing Bags als auch die tabakfreien Nikotin Pouches in Deutschland vom Markt genommen werden, weil der Verkauf hierzulande nicht mehr erlaubt ist. Seit Anfang diesen Jahres ist Arnold André mit eigenen Nikotin Pouches der Marke „SNØ“, die im Werk Königslutter hergestellt werden, im Exportgeschäft aktiv. Eine große Herausforderung für die gesamte Zigarren- und Zigarillobranche sieht das Unternehmen in der Umsetzung von Track & Trace, der Rückverfolgung sämtlicher Tabakerzeugnisse vom Hersteller bis zum Einzelhändler. Praktische Erfahrungen in Sachen Rückverfolgbarkeit sammelt das ostwestfälische Familienunternehmen derzeit in Russland. Dort gelten seit Juli 2020 für Zigarren und Zigarillos ähnliche Vorgaben, wie sie die Europäische Union für diese Produktgruppe ab 2024 vorsieht. Die Folgen des Lockdowns in mehreren Ländern und die mehrtägige Schiffsblockade des Suez-Kanals sind bis heute spürbar. Die Unterbrechung der Lieferketten haben Nachschubprobleme und höhere Einkaufspreise nach sich gezogen.