- Herr Schwarzer, die H2NOW GmbH unterstützt Standorte, die ihr Angebot um eine Wasserstofftankstelle erweitern wollen. Wie unterstützt sie Tankstellenbetreiber ganz konkret bei der Realisation?
Wir begleiten unseren Kunden als Volldienstleister beginnend in der Planungsphase, mit der Wirtschaftlichkeitsberechung, Projektierung, technische Auslegung der Tankstellentechnik, der Fördermittelbeantragung und Finanzierung sowie der Realisation bis hin zur Versorgung mit grünem Wasserstoff. Kunden finden in der H2NOW einen erfahrenen und leistungsstarken Partner der dieses neue und zukunftsfähige Geschäftsmodell, sicher erschließen hilft.
Wir bündeln bereits heute die Erfahrungen vieler Einzelprojekte und können gerade durch unser Baukastenprinzip von Systemtankstellen unnötige Kosten und Komplexitäten vermeiden. Dies spart Investitionskosten, Zeit im Genehmigungsverfahren und der Fördermittelbewilligung. Dies sind alles wichtige Grundlagen für unsere Kunden eine sichere Investitionsentscheidung zu treffen!
2. Wie helfen Sie Tankstellenbetreibern bei der zeitnahen Durchsetzung der zahlreichen erforderlichen Förderanträge, die von der Zustimmung kommunaler Verantwortlicher abhängig sind?
Wichtig ist hierbei zu wissen, dass Fördermittelaufrufe ohne lange Ankündigungszeiten mit einer kurzen Beantragungsfrist ( ca. 3 Monate) veröffentlicht werden. Dies bedeutet für unsere Kunden, dass mögliche Tankstellen-Projekte vor der Veröffentlichung des Fördermittel-aufrufes bereits vollständig (Planung, geklärter zukünftiger Wasserstoffabsatz, zeitaktuelle Angebote der Tankstellentechnik, gesicherte Bezugsquelle für grünen Wasserstoff, usw.) geklärt vorliegen müssen. Investoren werden von Förderprogrammen nur profitieren, wenn diese wesentlichen Vorarbeiten rechtzeitig geleistet wurden. Wenn dies gegeben ist, sind bestehen gute Aussichten einer Förderung aus Bundes- oder Landesmitteln bis zu einer Höhe von 80%.
Für alle die sich heute mit dem Gedanken einer Investition in eine Wasserstofftankstelle beschäftigen, ist es jetzt Zeit diese Vorarbeiten mit uns durchzuführen.
3. Die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas FNB Gas fordert, den Ausbau des Wasserstoff-Kernnetzes noch dieses Jahr zu beginnen. Wie realistisch ist dies Ihrer Einschätzung nach?
Die Pläne für diesen Ausbau des Wasserstoff-Versorgungsnetzes sehen wir für den Hochlauf als wichtigen Schlüssel der nationalen Wasserstoffstrategie. Der grüne Wasserstoff muss bundesweit für alle Sektoren verfügbar werden. Die EnWG-Novelle schafft die kartellrechtlichen und die planungsrechtlichen Voraussetzungen. Die FNB unterstützt die schnelle Umsetzung, welche dieses Jahr noch erfolgen soll. Nach unserer Einschätzung muss die Finanzierung sowie die Absicherung der Vorfinanzierung geklärt werden. Erfolgt seitens der Bundesregierung eine Absicherung des Investitionsrisikos, könnte der Projektstart noch dieses Jahr erfolgen. Sollte dies nicht zeitnah erfolgen, sehen wir den Starttermin des Ausbaus bis zu dieser Einigung verzögert.
4. Welche Unterstützung würden Sie sich von Seiten der Politik in Bezug auf eine gute Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland wünschen?
Dies ist zum einen der schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Der zukünftige Wasserstoffmarkt ist von einem ausreichenden Stromangebot zu niedrigeren Kosten angewiesen. Auch der Import von grünem Wasserstoff muss über die europäischen Mitgliedsstaaten forciert werden. Zudem wird mit dem Markthochlauf ein leistungsfähiges Verteilernetz und auch die schnelle Umsetzung einer lokalen Wasserstoffproduktion wichtig sein.
Die Anwender und Tankstellenbetreiber im Bereich der Mobilität mit Wasserstoff müssen weitere Anreize erhalten, dass der Umstieg auf die neue Fahrzeugtechnik wirtschaftlich sinnvoll ist. Dies wären z.B. ein gesicherte Fortschreibung der THG-Quoten über das Jahr 2030 hinaus, eine Mautbefreiung für Autobahnen, Steuerbefreiung und Förderprogramme von H2-Fahrzeugen sowie deutliche Steuerentlastungen für Unternehmen die CO2 konkret und messbar einsparen und dies jährlich bilanzieren. Der Warentransport ist dabei für Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette von Produkten ein bedeutender Teil um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
5. Was sind die Vorteile von Wasserstoffmobilität im Vergleich zur E-Mobilität?
Die Wasserstoffmobilität hat zunächst den strategischen Vorteil, dass diese über die nationale Wasserstoffstrategie ein sicheres Fundament für die Umsetzung im Bereich der schweren Verkehre hat. Dies ist ein wichtiger Aspekt für alle Investoren und die kommende Entwicklung dieser Technologie in den Bereichen der grünen Wasserstoffproduktion, Verteilung, Speicherung, Tankinfrastruktur und der Mobilität.
Bezogen auf die eingesetzten Nutzfahrzeuge sind die wichtigen Fakten, dass die erforderlich Nutzlast bei LKW und Transporter sowie kurzen Tankzeiten (LKW ca. 20-25 Min. / Transporter und PKW ca. 4 Min.) und damit verbunden höhere Verfügbarkeit erhalten bleibt.
Zudem bietet die Technologie mit einer Brennstoffzelle genügend Leistung um gerade schwere Anwendungen zu lösen. Denken Sie dabei an die erforderliche Leistung für die Fahrt über den Brenner mit 40 t Gesamtgewicht, welche Batterieelektrisch auf Basis der Betriebsparameter im Fernverkehr derzeit nicht gut zu lösen ist.
Wasserstofftankstellen können zudem in einem gleichen Zeitfenster mehr Fahrzeuge mit Energie versorgen als Ladesäulen mit 750-1.000 kW Anschlussleistung.
Zudem ist der große Vorteil, dass die Systemleistung nicht durch niedrige Temperaturen negativ beeinflusst wird. Die Fahrzeugreichweite bleibt mit einem Wasserstoffantrieb eine verlässliche Größe.