5 Fragen an… Bodo Mehrlein, Geschäftsführer, Bundesverband der Zigarrenindustrie

Bodo Mehrlein, Geschäftsführer, „Bundesverband der Zigarrenindustrie“
Foto: Bundesverband der Zigarrenindustrie

Die Mitgliedsunternehmen des „Bundesverbands der Zigarrenindustrie“, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum feiert, sind mittelständisch geprägt und fast ausschließlich in Familienhand. Mit dem Geschäftsführer des Verbandes, Bodo Mehrlein, sprach die „tankstelle“ für die Oktober-Ausgabe 2025 im Vorfeld der Messe „InterTabac“.

Herzlichen Glückwunsch zum 75-jährigen Bestehen Ihres Verbands, Herr Mehrlein. Wie hat sich der Markt seitdem verändert?

75 Jahre sind eine lange Spanne, da hat sich der Markt natürlich quantitativ und qualitative geändert. Durch tabaksteuerrechtliche Definitionsänderungen, Einführung der Mindeststeuer, Rauchverbote in Innenräumen und sonstige Änderungen in den Konsumgewohnheiten wurde der Markt quasi gedrittelt. Es gibt dabei einen Trend hin zum eher schnellen Rauchgenuss in Form von Zigarillos, kurzen Zigarrenformaten sowie aromatisierten Produkten – auf der anderen Seite sehen wir aber auch eine Nachfrage im Premiumsegment.

Die Absatzzahlen von Zigarren und Zigarillos gehen seit 2007 kontinuierlich zurück. In welchen Segmenten gibt es einen gegenläufigen Trend?

Es ist richtig, dass der Zigarren- und Zigarillomarkt seit 2007 stark rückläufig war. In den letzten Jahren können wir aber feststellen, dass sich diese Produkte für Genießer in der Nische stabil verhalten. Rückgänge sind in erster Linie durch regulatorische Eingriffe festzustellen.

Regalpflege und Fachwissen

Welchen Tipps können Sie Tankstellenbetreibern geben, um mit Zigarren und Zigarillos erfolgreiche Geschäfte zu machen?

Zigarren und Zigarillos sind Produkte mit gewissen Ansprüchen, deswegen spielt Positionierung und Regalpflege sicherlich eine große Rolle. Ein wenig Fachwissen über die Produkte kann hierbei sicherlich nicht schaden, damit Kunden beraten werden können. Ansonsten gibt es auch in unserem Bereich Schnelldreher, die für Tankstellen durchaus von Interesse sein können.

Durch die Überarbeitung der Tabaksteuerrichtlinie droht Zigarren und Zigarillos eine Erhöhung der Mindeststeuer um fast 1.100 Prozent. Welche Folgen hätte dies, und wie stehen die Chancen, um dies abzuwenden?

Die Folgen sind relativ einfach darzulegen: Eine solche Steuererhöhung hätte einen prohibitiven Charakter und würde die Produkte preislich unattraktiv machen, so dass die mittelständische Zigarrenindustrie wirtschaftlich massiv leiden würde. Grundsätzlich hoffen wir, dass beim zuständigen Regulator Einsicht einkehrt, denn eine solche Erhöhung würde weder fiskalpolitisch noch gesundheitspolitisch Sinn ergeben.

Wie oft und zu welchen Anlässen gönnen Sie sich eine Zigarre oder ein Zigarillo? Welche Sorten oder Marken bevorzugen Sie?

Ich bin der typische Zigarrengenießer, der die Produkte zu besonderen Anlässen und gerne mit Freunden oder Kollegen raucht, hierbei greife ich sowohl gerne zu Zigarillos oder Zigarren, zu Shortfillern oder Longfillern. Sie werden sicherlich Verständnis haben, dass ich als Verbandsgeschäftsführer keine Marken nennen werde – kann aber auch die diplomatische Antwort geben, dass aus allen Firmen und Anbaugebieten immer interessante Produkte dabei sind.

Text: Gerhard Hörner

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