Der Tankstelleninteressenverband hat sich in einer Stellungnahme zu den Hintergründen des Tankrabatts geäußert. Der Rabatt sei ein Rabatt für die Mineralölwirtschaft gewesen, die ihn an die Kunden hätte weitergeben sollen. Der Sprit an Tankstellen sei noch mit dem vollen Tankrabatt eingekauft worden und könne jetzt teurer verkauft werden. Dieser Sprit gehöre bis zum Verkauf an die Tankkunden den Mineralölkonzernen. Die Tankstellenpächter, so der TIV, erhielten vom Spritverkauf nur eine mickrige Provision. Das sei der Grund, warum der TIV von der Politik die Einführung einer Mindestprovision und eine verpflichtende Schiedsstelle fordere, um Streitigkeiten zwischen den Gesellschaften und den Betreibern versuchsweise schiedlich beizulegen. Tankstellenpächter würden mit Tankstellenverträgen eng geführt, quasi geknebelt. Mit den Stellschrauben Pachtkosten und Zuschüssen würden die Konzerne darauf achten, dass Tankstellenpächter überschaubar verdienten, aber als selbständige Handelsvertreter wesentliche Risiken trügen. In Branchenkreisen gelte als sicher, dass die Spritpreise auf Dauer die Zwei-Euro-Marke überspringen würden. Damit sei der Sprit in Deutschland so teuer wie niemals zu vor. Die Verbraucher hätten sich erstaunlich preisunsensibel angesichts von Spritpreisen von 2,20 Euro und mehr gezeigt. Die Politik habe ein Verbraucherklima geschaffen, in dem hohe Spritpreise akzeptiert würden. Diese Markterfahrungen machten sich die Pricing-Abteilungen der großen Konzerne zunutze.